Bisher sind die Kartoffeln weitgehend von der Krautfäule verschont geblieben. Dort wo genügend Wasser vorhanden war, konnte sich das Kraut gut entwickeln und hoffentlich auch entsprechende Knollen ausbilden. Mit dem Wetterumschlag breitet sich nun die Krautfäule aus. Temperaturen um zirka 18 Grad und eine hohe Luftfeuchtigkeit schaffen ideale Bedingungen dazu.
Von den Primärherden aus verbreitet sich die Krautfäule in der Hauptwindrichtung. Sekundärbefall wird immer häufiger gemeldet und ist in praktisch allen wichtigen Kartoffelanbaugebieten vorhanden (siehe www.phytopre.ch). Deshalb sind jetzt alle Bestände genau zu kontrollieren, denn meistens finden sich beim genauen Hinschauen vereinzelt Blätter mit Krautfäule. Diese sind an den öligen, braunen Flecken mit unscharfer Abgrenzung zum gesunden Gewebe zu erkennen. Auf der Blattunterseite treten grau-schwarze Flecken mit einem weissen Pilzrasen auf. Werden solche Blätter im eigenen oder im Nachbarfeld festgestellt, ist die einzig wirksame Methode die konsequente Entfernung der Befallsherde inklusiv der gesund scheinenden Pflanzen im Umkreis von zirka drei Metern.
Anschliessend ist das gesamte Kartoffelfeld mit der erhöhten Menge von 800 g Reinkupfer pro ha zu behandeln. Je nach Blattzuwachs und Niederschlagsmenge muss die Behandlung spätestens nach 7 Tagen oder nach 30 mm Niederschlag wiederholt werden (maximal 4 kg pro Hektare und Jahr. Der Ertragszuwachs ist bei den Lagersorten immer noch gross, daher ist es wichtig, die Blätter noch solange wie möglich zu schützen. Bei grossflächigem starkem Befall müssen die Pflanzen geschlegelt oder abgeflammt werden. Sonst besteht die Gefahr, dass die Krankheitserreger auf die Knollen übergehen.
Weiterführende Informationen
Behandlungsempfehlungen gegen Kartoffelkrautfäule (Rubrik Pflanzenbau)