Nach erfolgreicher Biozertifizierung können die Kuhkälber und (möglichst früh) kastrierte Stierkälber bereits im ersten Umstelljahr ab dem 1. Mai zum Bio Weide Remontenpreis verkauft werden. Die publizierten Preise (Link am Schluss des Artikels) sind aber nur gültig für Zweinutzungsrassen oder F1 Kreuzungen aus Milch- und Fleischrassen. Für Kälber ohne Fleischrassenanteil muss ein für Züchter und Mäster gleichermassen fairer Preis ausgehandelt werden, der bei rund einem Drittel tiefer liegt. Dasselbe gilt für Mäster und Händler: der Preis für Milchrassen ohne Potential für eine T Taxierung liegt um 150 bis 250 Franken tiefer. Darum ist die Weidemast reiner Milchrassen derzeit kaum rentabel. Verhandlungen sind im Gang, faire Produktionsbedingungen zu schaffen. Im Moment lohnt sich meist nur die Direktvermarktung, wo das schmackhafte Fleisch guten Absatz findet.
Die Händler sind higegen nur an Tieren interessiert, die bei 280 Kilo Schlachtgewicht in der Fleischigkeit mindestens ein T erreichen. Der Anteil wertvoller Fleischstücke muss im Verhältnis zum Knochenanteil stimmen. Tiere aus Milchviehgenetik haben im Verhältnis grössere Vorderviertel. Remonten zur Weitermast fehlen, deshalb ist es für Mäster wichtig vor einem Stallumbau abzuklären woher die Remonten kommen werden. Wenn die Remonten Versorgung nicht erhöht wird, können neue Bio Weide Mäster leider nur noch mit Mutterkühen Weidemast betreiben. fjs
Weiterführende Informationen
Richtpreise Biovieh (Rubrik Markt)
Umstellung auf Biolandbau (Rubrik Aktuell)
Bioweidemast (Rubrik Tierhaltung)