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Drosophila suzukii: Die Kirschessigfliege ist in der ganzen Schweiz angekommen

Meldung  | 

Weibchen von Drosophila suzukii (Grösse 2-3 mm) bei der Eiablage in eine Traube. (Foto: © FiBL, Claudia Daniel)

Die Kirschessigfliege Drosophila suzukii befällt alle Weichobstarten (Beeren, Kirschen, Trauben, Wildfrüchte). Im letzten Jahr wurde sie flächendeckend in der Schweiz nachgewiesen. Vom Aussehen ähnelt Drosophila suzukii stark den heimischen Essigfliegen, die sich zahlreich an verfaulendem Obst aufhalten. Im Gegensatz zu den heimischen Arten verfügen die Weibchen von Drosophila suzukii jedoch über einen kräftigen, gezahnten Legebohrer mit dem sie auch gesunde Früchte am Baum anstechen und mit Eiern belegen können. Der kräftige Eiablagestachel (nur unter Binokular erkennbar) sowie der dunkle Fleck auf dem Flügel der Männchen sind die Unterscheidungskriterien zwischen heimischen Essigfliegen und Drosophila suzukii.

Anfällige Kulturen sollten ab Farbumschlag mit Fallen überwacht werden. Die «Becherfalle» (www.becherfalle.ch) mit dem hoch attraktiven Lockstoff, der auch separat erhältlich ist, wurde speziell für Drosophila suzukii entwickelt. Alternativ kann man auch Fallen selber basteln: Fünf Millimeter grosse Löcher in PET-Flaschen bohren, als Köder zwei bis drei Zentimeter hoch Apfelessig plus zwei Tropfen Seife einfüllen. Die Fallen im schattigen Bereich aufhängen. Um einen Fruchtbefall mit Maden feststellen zu können, werden die Früchten einige Stunden eingefroren. Die Larven verlassen die Früchte und können gezählt werden. Zum Vorbeugen gegen Befall empfiehlt sich der Einsatz von engmaschigen Netzen (0.8 Millimeter), sowie eine frühzeitige, vollständige Ernte und das Vernichten befallener Früchte.

In befallenen Beständen verhindern enge Ernteintervalle, dass sich ein hoher Befallsdruck aufbaut. Um eine Entwicklung der Maden in den geernteten Früchten zu unterbinden, können die Früchte eine Nacht bei 1 °C gelagert werden. Die Früchte sind danach häufig noch vermarktbar. Eine weitere Regulierungsmethode ist der Massenfang: Lockstofffallen werden ab Beginn des Farbumschlags alle zwei Meter an den Parzellenrändern aufgehängt, um ein Einwandern der Fliegen in die Kultur zu verzögern.

Auch für 2013 hat das BLW einige Insektizide per Sonderbewilligung mit Auflagen zugelassen. Aufgrund fehlender bzw. schlechter Wirkungsdaten sind die anderen Methoden jedoch vorzuziehen.

Am «Liebegger Tag der Spezialkulturen» vom 31. Mai 2013 wird ausführlich über die Kirschessigfliege, deren Schäden und die Bekämpfungsmöglichkeiten informiert.

Liebegger Tag der Spezialkulturen ( Rubrik Agenda)

Autorin: Claudia Daniel, FiBL

 

Weiterführende Informationen

Drosophila suzukii (Rubrik Obstbau)

Hinweis: Dies ist eine tagesaktuelle Meldung. Sie wird nicht aktualisiert.

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