Diese Website unterstützt Internet Explorer 11 nicht mehr. Bitte nutzen Sie zur besseren Ansicht und Bedienbarkeit einen aktuelleren Browser wie z.B. Firefox, Chrome
FiBL
Bio Suisse
Logo
Die Plattform der Schweizer Biobäuerinnen und Biobauern

Europäische Länder gehen zu Gentech auf Distanz

Meldung  | 

Mais ist eine Art «Pionier» im Gentechanbau. Aber europäische Bauern und Konsumentinnen wollen davon nichts wissen (Bild: kein Gentechmais sondern «nur» Hybridmais; Foto: © FiBL, Hansueli Dierauer)

Immer mehr Gentechnik, überall? Das wird gerne behauptet. Die Flächen in den USA, Kanada, Brasilien und Argentinien dehnen sich aus. Das stimmt. Das ist gleichzeitig auch nichts neues, denn diese Länder gehörten zu den ersten, die gentechnisch veränderte Pflanzen produzieren und exportieren. Viel Neues ist nicht dazu gekommen.

Anders in Europa, wo der Anbau von einer Maissorte eigentlich erlaubt wäre. Hier steigen immer mehr Länder aus: Deutschland, Frankreich, Griechenland, Italien, Kroatien, Lettland, Litauen Niederlande, Österreich, Polen, Ungarn, Zypern und die Landesteile Schottland, Wales, Nordirland und Wallonien in Belgien wollen von Gentechmais nichts wissen.

Der Schutz der gentechnikfreien Landwirtschaft wird also auch in Europa ein Thema bleiben. Während in der Schweiz Volk oder Parlament zu diesem Anliegen entscheiden, sind in der EU Firmen wie Monsanto, Syngenta, Dow AgroSciences und DuPont-Pioneer in den Entscheid mit einbezogen. Länder beantragen ein Anbauverbot bei der EU. Diese leitet den Antrag an die betroffenen Firmen weiter. Sie entscheiden, ob dem Antrag entsprochen werden soll und wirklich kein Saatgut in diese Länder geliefert wird. Wenn die Unternehmen dem Anliegen der Staaten nicht entsprochen hätten, müssten die Länder förmliche Verbote aussprechen.

Der Vorsitzende des deutschen Bio-Dachverbands BÖLW, Felix Prinz zu Löwenstein, begrüsste die Einigung zwischen Staaten und Firmen: «Dass einige Gentechnik-Konzerne den Anbau ihrer Pflanzen freiwillig unterlassen, ist für Landwirte und Verbraucher eine gute Nachricht. Die Reaktion der Konzerne ist ein Erfolg des langjährigen Widerstandes gegen den Anbau von Gentechnik-Pflanzen. Das Einlenken von Monsanto und Co. zeigt aber auch das große Defizit der EU-Regelung, die hier genutzt wird. Wer es mit Gentechnik-Verboten ernst meint, muss nun für eine solide gesetzliche Regelung sorgen, mit dem der Anbau bundesweit und rechtssicher ausgeschlossen wird.»

Bei aller Freude darüber, dass sich der Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen rund um die Schweiz nicht etablieren wird, bleibt ein schaler Nachgeschmack: Keine Gentechnik gibt es nur, wenn die Unternehmen zustimmen. Die Mehrheit der Konsumenten und Konsumentinnen, Bauern und Bäuerinnen reicht der EU nicht aus. BO

Weiterführende Informationen

Zusammenstellung der Staaten (92.6 KB)

Hinweis: Dies ist eine tagesaktuelle Meldung. Sie wird nicht aktualisiert.

Möchten Sie die Website zum Home-Bildschirm hinzufügen?
tippen und dann zum Befehl zum Home-Bildschirm hinzufügen nach unten scrollen.