Für die einzelnen Auswahlkriterien sind in Zusammenarbeit mit Züchtern Empfehlungen erarbeitet worden. Diese entsprechen den neuen Kriterien für die Vergabe des „Kleeblattes“, mit dem der Genetikanbieter Swissgenetics für den Biolandbau geeignete Stiere auszeichnet.
- Der Zuchtwert Nutzungsdauer sollte möglichst hoch sein und die Anzahl der Laktationen der 3 weiblichen Vorfahren des Stieres nicht unter 14 liegen.
- Der Zuchtwert für die Zellzahl sollte möglichst über 100 liegen, jener für die Persistenz über 95.
- Der Zuchtwert für die Euteraufhängung (vorne), die Eutertiefe, das Zentralband und den Klauensatz sollte über dem Rassendurchschnitt liegen (bei Braunvieh und Holstein: ≥0; bei Fleckvieh ≥100).
- Der Zuchtwert für die Beckenneigung sollte beim Braunvieh ≥ -1.0 und beim Fleckvieh ≥90 liegen, damit Schwierigkeiten bei der Geburt vermieden werden.
- Der Zuchtwert für die Sprunggelenkswinkelung sollte beim Braunvieh zwischen -1.5 und +1.0 und beim Fleckvieh zwischen 85 und 110 liegen.
Ergänzend ist darauf zu achten, dass die Milchleistungsvererbung der Stiere zu den Fütterungsbedingungen auf dem Betrieb passt. Gute Milchleistungsvererber sollten nur auf sehr guten Futterbaustandorten eingesetzt werden.
Stiere, die den Kriterien entsprechen, werden auf der Webseite www.biorindviehzucht.ch vorgestellt und halbjährlich aktualisiert. Es lohnt sich, diese Seite vor den nächsten Besamungen zu konsultieren und eventuell auch Samen zu reservieren. Ein Ausdruck der Stierenliste auf Papier kann beim FiBL bestellt werden. www.biorindviehzucht.ch
Eine Liste von Biobetrieben, die Natursprungstiere verkaufen, ist auf www.biorindviehzucht.ch zu finden.
Empfehlungen für die Haltung von Zuchtstieren gibt das FiBL-Merkblatt „Stierhaltung für die Zucht im Biobetrieb“ (im FiBL-Shop).