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Grand Prix Bio Suisse 2015 geht an Iris und Bernhard Hänni aus Noflen BE

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Die Preisträger und Knospe-Produzenten Iris und Bernhard Hänni mit Tochter Lorena. Links: Jury-Präsident Fritz Schneider (Foto: © Bio Suisse)

Der diesjährige «Grand Prix Bio Suisse» geht an die Knospe-Produzenten Iris und Bernhard Hänni. Sie kultivieren sämtliche Ackerflächen ihres Biobetriebs pfluglos. Die Fahrspuren werden dauerhaft begrünt und so klar von der Anbaufläche getrennt. Diese zukunftsweisende Art des Anbaus senkt die Kosten, steigert Boden- und Pflanzengesundheit, reduziert die Bodenerosion und ermöglicht eine flexiblere Planung der Gründüngung bei der Fruchtfolge. Das pfluglose Anbausystem wurde zuerst kleinflächig getestet und ab 2013 auf dem gesamten Betrieb eingeführt.
Der Betrieb von Iris und Bernhard Hänni wird seit 1969 biologisch bewirtschaftet. Auf neun Hektaren bauen sie über 200 Sorten Gemüse an und vermarkten die Produkte im eigenen Bio-Stadthofladen in Thun sowie über ein Abo per Velokurier selber.

Nachgefragt bei Bernhard Hänni

Herzlichen Glückwunsch zum Grand Prix Bio Suisse. Was bedeutet Ihnen dieser Preis?
Ich freue mich sehr. Mit dem Preis werden wir für unseren Mut und unsere Hartnäckigkeit belohnt. Zugleich ist er für mich auch eine Verpflichtung, den eingeschlagenen Weg konsequent weiterzugehen.

Was war der Ausschlag, Ihren Betrieb auf pfluglosen Gemüsebau umzustellen?
Wir haben im Laufe der Zeit festgestellt, dass sich die Bodenstruktur unserer Gemüsefelder aufgrund der relativ intensiven Bearbeitung verschlechtert hat. Der Boden konnte die zunehmend intensiveren Niederschläge immer weniger gut aufnehmen. Zudem gingen die Erträge zurück. Da haben wir uns gesagt: Wir müssen das anders anpacken.

Wo haben Sie angesetzt?
Wir haben unser Anbausystem komplett umgestellt. Seit 2013 kultivieren wir sämtliche 9 Hektar Ackerflächen unseres Betriebes pfluglos. In den Beeten bleiben die Fahrspuren dauerhaft begrünt. Sie sind dadurch besser befahrbar und klar von der Anbaufläche getrennt.

Mit welchem Resultat?
Die Bodenstruktur hat sich schon nach kurzer Zeit verbessert und es entsteht kaum noch Erosion. Auch die Pflanzen sind gesünder, so dass wir weniger Pflanzenschutzmittel einsetzen müssen. Da wir nur noch einen kleinen Traktor im Einsatz haben, verbrauchen wir zudem massiv weniger Sprit.

Wieso konnten Sie den Maschinenpark massiv reduzieren?
Für mein neues Anbausystem brauche ich nur noch einen kleinen Traktor sowie kleinere, sehr leichte Geräte. Da ich Fahrspur und Anbaufläche trenne, entstehen im Pflanzbereich keine Verdichtungen mehr. Sprich: Da, wo ich fahre, pflanze ich nicht und da, wo ich pflanze, fahre ich nicht. Den Boden bearbeite ich nur mit dem Geohobel. Diesen habe ich zusammen mit einem Maschinentüftler aus Österreich entwickelt. Der Prototyp wird mittlerweile in Serie produziert und wurde am diesjährigen Schweizer Bio-Ackerbautag vorgestellt.

Wo sehen Sie die Herausforderungen für andere Biobauern bei der gesamt- betrieblichen Umsetzung?
Man muss den Mut aufbringen, bei null anzufangen – im Vertrauen darum, dass es funktioniert. Zudem braucht es die Bereitschaft, in einem Rutsch die bisherigen Geräte durch neue zu ersetzen, nach dem Motto: Alles oder Nichts (lacht).

Wo sehen Sie den Bio-Gemüseanbau in der Schweiz in 20 Jahren?
Ich sehe zwei Richtungen – die weitgehend industrielle Produktion für die Grossverteiler und die Direktvermarktung, die auf schonenden Anbau sowie grosse Sortenvielfalt und Biodiversität setzt. Solange die Knospe glaubwürdig bleibt und von der Basis getragen wird, spielt es keine Rolle, an welchem Ende der biologischen Produktionsskala der Biolandbau wächst – für Mensch, Tier und Natur ist die Knospe immer ein Gewinn.


Weiterführende Informationen

Grand Prix Bio Suisse (Webseite Bio Suisse)

Hinweis: Dies ist eine tagesaktuelle Meldung. Sie wird nicht aktualisiert.

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