Die am 14. August in Bern eingereichte eidgenössische Volksinitiative „Raum für Mensch und Natur (Landschaftsinitiative)“ will das Kulturland schützen. Dies ist für die Zukunft der einheimischen Landwirtschaft von zentraler Bedeutung. Der Verlust von landwirtschaftlicher Nutzfläche ist seit Jahren dramatisch. Ohne Boden verliert die Landwirtschaft ihre Existenzund die Bevölkerung ihre Ernährungsgrundlage. Die Initiative ist moderat, einfach umsetzbar und schiebt der Spekulation einen Riegel.
Die Landschaftsinitiative will die rasante Zersiedelung in der Schweiz stoppen und strebt deshalb die Änderung des Raumplanungsartikels (Artikel 75) in der Bundesverfassung an. Bio Suisse lancierte die Initiative zusammen mit 15 anderen Organisationen unter Federführung von Pro Natura mit.
Unter der chaotischen Ausdehnung der Siedlungsfläche leidet die Landwirtschaft besonders. Mit dem Verlust von wertvollem Kulturland wird der Landwirtschaft ihre Existenz- und der Bevölkerung ihre Ernährungsgrundlage entzogen. Das vielfältige, schöne Landschaftsbild der Schweiz leidet.
Dramatischer Verlust seit Jahrzehnten
Seit Jahrzehnten ist in der Schweiz ein dramatischer Verlust von landwirtschaftlichen Nutzflächen feststellbar. In den zwölf Jahren zwischen den Erhebungsperioden 1979/85 und 1992/97 gingen in der Schweiz gemäss Schätzung des Bundesamtes für Raumentwicklung 48'200 Hektaren an Landwirtschaftsfläche verloren. Dies entspricht knapp der Grösse des Kantons Obwalden (490 km2). Jedes Jahr gehen somit landwirtschaftliche Flächen in der Grösse des Zugersees (38,3 km2) bzw. des Bielersees (39,6 km2) verloren. Hauptursachen für den Verlust sind die Ausdehnung der Siedlungsfläche (64%) und die Verwaldung (36%, vorwiegend im Berg- und Hügelgebiet). Zu zwei Dritteln fällt das Landwirtschaftsland somit dem Bau von Wohnhäusern, Gewerbe- und Industriebauten, Verkehrswegen und Freizeitanlagen zum Opfer.
Bekenntnis zu einheimischer Landwirtschaft
Das Siedlungswachstum vollzieht sich vielerorts auf den fruchtbarsten und wertvollsten landwirtschaftlichen Böden. Ein Land, das sich zu einer einheimischen Landwirtschaft bekennt, braucht deshalb in der Raumplanung klare Spielregeln. Die Initiative ist moderat, realistisch und einfach umsetzbar. Sie verhindert aber die fortschreitende Zersiedelung und schiebt der wahllosen Auszonung von Landwirtschaftsland - die nur der Spekulation dient - einen Riegel.
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