Es regnet immer wieder. Morgennebel sorgt für September-Stimmung: optimales Wetter für eine Massenvermehrung der Kirschessigfliege. Bei Temperaturen zwischen 20 und 25°C und einer möglichst hohen Luftfeuchte vermehren sich die Fliegen besonders rasch. In einigen Gebieten sind bereits bis zu zehn Prozent der Kirschen mit Eiern belegt und ein Ende der feuchten, milden Periode ist momentan nicht absehbar.
Beeren- und Steinobstproduzenten sollten sich daher jetzt intensiv um die Regulierung dieses Schädlings kümmern. Erdbeeren, Himbeeren und Kirschen sind stark gefährdet. In diesen Kulturen sollten Monitoring-Fallen installiert werden. Alle Massnahmen, die ein trockenes Bestandesklima fördern, sollten umgesetzt werden. Zudem ist eine strikte Feldhygiene nötig: enge Ernteintervalle und das Entfernen befallener Früchte sind unbedingt angezeigt. In Beerenkulturen ist der Massenfang mit Köderfallen eine weitere Option. In Kirschen bietet die Einnetzung den besten Schutz.
Zur direkten Bekämpfung der Kirschessigfliege ist Spinosad zugelassen, wobei die Wirksamkeit bei anhaltendem Zuflug oft zu gering ist. Zudem sind maximal zwei Behandlungen mit Spinosad pro Parzelle und Jahr zugelassen. Der Einsatz von Löschkalk in Himbeeren brachte in Praxisversuchen bessere Resultate als Spinosad. Ein Antrag für Ausnahmebewilligung von Löschkalk im Bioanbau während der Saison 2016 wurde vom BLW abgelehnt. Ein Dossier für die reguläre Zulassung von Löschkalk wurde in Zusammenarbeit mit Agroscope erarbeitet und beim BLW eingereicht. Für diese Saison liegt jedoch noch keine Zulassung vor. Betriebe, die Versuche mit Löschkalk durchführen wollen, können dies im Rahmen eines bewilligungspflichtigen Versuchs machen. Die Unterlagen stehen hier zur Verfügung:
Praxisversuche mit noch nicht bewilligten Produkten (Webseite Betriebsmittelliste) CD
Weiterführende Informationen
Drosophila suzukii (Rubrik Obstbau)
Drosophila suzukii (Webseite Agroscope)