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Regulierung der Kirschenfliege mit Naturalis-L

Meldung  | 

Vom Pilz Beauveria bassiana befallene, abgetötete Kirschenfliege.

Ab diesem Jahr steht ein neues Produkt zur Regulierung der Kirschenfliege im Bioanbau zur Verfügung: Naturalis-L. Beim Wirkstoff handelt es sich um Sporen des Pilzes Beauveria bassiana, also um einen lebenden Mikroorganismus. Bei der Applikation muss entsprechend sorgfältig vorgegangen werden. Der Pilz befällt ausschliesslich die Fliegen (nicht die Eier oder Larven) und tötet sie ab. Die erste Applikation muss deshalb vor Beginn der Eiablage, also teilweise vor Farbumschlag der Kirschen ausgebracht werden.

Zur Überwachung des Flugbeginns sollten ab Mitte Mai Gelbfallen montiert und regelmässig kontrolliert werden. Etwa 7 Tage nach Flugbeginn wird die erste Behandlung (2.4 Liter Naturalis-L mit 1000 bis 1600 Liter Wasser pro Hektar) durchgeführt. Wichtig ist eine optimale Applikationstechnik und gut geschnittene Bäume, um eine vollständige Benetzung der gesamten Baumkrone auf Tropfnässe zu erreichen. Da die Pilzsporen recht schnell durch UV-Strahlen inaktiviert werden, ist alle 7 Tage eine neue Behandlung fällig. Die letzte Applikation sollte 7 Tage vor der Ernte ausgebracht werden, um auch später schlüpfende Fliegen zu treffen. Je nach Reifezeitpunkt der Sorten sind somit 3 bis 5 Spritzungen nötig.

Bei optimaler Anwendung kann ein Wirkungsgrad von 70 Prozent erreicht werden, was jedoch bei einem sehr hohen Befallsdruck eventuell zu wenig ist. Daher sind phytosanitäre Massnahmen zur Populationsreduzierung zu beachten: Die Früchte sollten jedes Jahr vollständig und möglichst frühzeitig geerntet werden. Befallene Kirschen sollten aus der Anlage entfernt* und nicht zu Boden geworfen werden.

Naturalis-L ist insbesondere für den Einsatz in Nieder- und Halbstammbäumen für die Bio-Tafelkirschenproduktion geeignet. Für Hochstammbäume, sowie für extensiv bewirtschaftete Halbstammbäume zur Industriekirschenproduktion ist der Einsatz von Naturalis-L eher zu teuer. Hier besteht weiterhin eine Bekämpfungslücke. Das FiBL führt daher die Forschung im Bereich Kirschenfliege weiter: der Einsatz einer parasitischen Schlupfwespe zur Senkung des Befallsdruckes soll in den nächsten Jahren geprüft werden*.

* Für Versuche sucht das FiBL madige Kirschen. Produzenten melden sich bitte bei der Autorin Claudia Daniel (Kasten nebenan).

Weiterführende Informationen:

Regulierung der Kirschenfliege

Merkblatt Kirschenfliege (im FiBL-Shop)

 

Hinweis: Dies ist eine tagesaktuelle Meldung. Sie wird nicht aktualisiert.

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