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Einsaat in Getreide

In früheren Zeiten wurden häufig Kunstwiesenmischungen ins Getreide eingesät. So konnte der Bestand nach der Ernte, nach dem Abführen des Strohs, lückenlos in eine Kunstwiese überführt werden. Eigentlich wäre das die schonendste und günstigste Art, eine Kunstwiese anzulegen.
Die Einsaaten sind aber im Zuge der höheren Ertragserwartungen von über 40 Dezitonnen pro Hektare und dem Aufkommen langhalmiger Weizensorten bei engem Reihenabstand fast verschwunden.
In letzter Zeit nimmt das Interesse wieder zu, da die Kunstwiesenansaaten bei uns zunehmend in längere, ausgeprägte Trockenzeiten im August geraten und daher schlecht oder gar nicht auflaufen. Biobauern, welche wegen hohem Unkrautdruck durch Gräser und Problemunkräuter wie Klebern und Hohlzahn auf Hacksysteme setzen, machen in der Regel Drillsaaten mit einem Reihenabstand von z.B. 24 Zentimetern. In solchen Systemen macht eine Einsaat auf jeden Fall Sinn. Dank dem breiten Reihenabstand hat sie genügend Licht für die Keimung und das Auflaufen des Kleegrases.
In normal gedrilltem Getreide mit 12 Zentimetern Reihenabstand ist eine Einsaat bei einer Ertragserwartung von zirka 40 Dezitonnen pro Hektare auch möglich, aber riskanter.

Saattechnik

Am sinnvollsten ist eine Einsaat am Ende der Fruchtfolge in Gerste oder Winterweizen mit einer 330er Mischung. Die Wahl der Mischung richtet sich nach dem Verwendungszweck.
Der beste Zeitpunkt für eine Einsaat bei Getreide ist nach dem Striegel- oder Hackdurchgang im Frühjahr.
Die Einsaatmengen entsprechen den üblichen, im Katalog angegebenen Mengen zwischen 25 bis 30 Kilogramm pro Hektare. Es empfiehlt sich, die Einsaat vor einer Regenperiode zu säen. Saat erfolgt mit einem pneumatischen Sägerät mit elektronisch variierbarer Saatstärke oder mit einer Direktsaatmaschine.

Risiken

In guten Lagen und bei reichlich vorhandenem Stickstoff macht eine Einsaat keinen Sinn, da sie von der Kulturpflanze zu stark unterdrückt wird, das heisst, mangels Licht gar nicht keimt oder das Wachstum einstellt.
Deshalb müssen hohe Stickstoffeinträge vermieden werden, damit das Getreide nicht vollständig schliesst und vor allem nicht lagert. Die grössten Feinde der Einsaat sind Trockenheit, Nacktschnecken und Unkraut. Das Risiko, dass sich das Gras zu stark entwickelt und das Getreide bei der Ernte übersteigt, besteht bei nassem Frühjahr nicht. Schließlich kann es lange dauern, bis sich der Klee nach der Getreideernte richtig entwickelt hat.
Auch bezüglich Fahrspuren, verursacht durch Güllefass oder Mähdrescher, ist Vorsicht geboten. In den Fahrspuren kann die Grasmischung ersticken, und wenn sie tiefer als 10 cm sind, erschweren sie das spätere Heuen.

Andere Einsaaten

Es kommen Untersaaten mit Weiss- oder Rotklee in Frage. Eine unkrautunterdrückende Wirkung in Getreide ist bei den engen Reihenabständen aber nicht gegeben. Eine Stickstoffwirkung im Getreide ist nicht zu erwarten. Diese folgt erst in der Kunstwiese und Folgekultur, wenn sich der Klee dank genügend Licht gut entwickelt hat. 
HD, MCL, CHI

Weiterführende Informationen

Kunstwiese anlegen – mit der richtigen Mischung (Rubrik Grünland)
Eine neue alte Methode (188.8 KB) (Bioaktuell 4|2017)

 

Letzte Aktualisierung dieser Seite: 25.04.2018

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