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Erdschnaken: Die Probleme fürs nächste Jahr werden im Herbst gelegt

Im Frühling 2014 sind wieder vermehrt Probleme durch Schnakenlarvenschäden aufgetreten. Werden diese erst im Frühjahr wahrgenommen, können Biobetriebe kaum mehr Gegenmassnahmen ergreifen.

Lebensweise der Schnaken

Schnaken sind bis 2.5 Zentimeter grosse Mückenarten (Körperlänge) mit charakteristisch langen Beinen und kurzen Flügeln. Wegen ihrer kurzen Flügel sind sie eher schlechte Flieger und legen nur kurze Distanzen in der Luft zurück. Bei uns treten insbesondere zwei Arten schädigend in Wiesen und Gemüsefeldern auf: die Wiesenschnake und die Kohlschnake.

Die Schnakenweibchen legen ihre Eier von August bis Oktober in feuchte Erde ab, meistens in Wiesen und Gründüngungen. Aus den Eiern schlüpfen beinlose, beige bis braune Maden die an Pflanzenwurzeln fressen. Die Larven überwintern im dritten bis vierten (und letzten) Larvenstadium und fressen im Frühling weiter. Vor der Verpuppung nimmt die Frassaktivität stark ab. Je nach Art gibt es eine längere Ruhepause oder die Larve verpuppt sich sofort und es tritt während des Sommers eine zweite Generation auf.

Der Hauptschaden entsteht meistens Ende April oder im Mai. Die Maden leben wenige Zentimeter unter der Erdoberfläche und sind nachts oder bei hoher Feuchtigkeit oberirdisch anzutreffen. Gemüsegärtnern haben hingegen beobachtet, dass sie durchaus auch bedeutend tiefer anzutreffen sind und so zum Beispiel bei der Saatbeetbereitung wenig gestört werden können. Es ist anzunehmen, dass im bearbeitenden, lockeren Boden sich die Maden viel tiefer eingraben als in der Wiese.

Wie vorbeugen?

Der grösste Schaden entsteht bei Parzellen, auf denen im Vorjahr Kunstwiese oder Gründüngung stand. Wenn auf solchen Parzellen im Herbst ein starker Schnakenflug festgestellt wurde, gilt es im folgenden Jahr vorsichtig zu sein. Mögliche Massnahmen:

  • Spät pflanzen oder säen
    Wenig risikobehaftet sind Kulturen, die erst ab Juni bepflanzt werden, also Lagerkohl, Herbstlauch usw. Risikoreicher sind Pflanzungen im Mai und vor allem auch Saaten im April und Mai (z.B. Karotten). Auf Schlägen, die mit Risikokulturen bepflanzt werden sollen, können nasse Jutesäcke ausgelegt werden, die am nächsten Tag auf Maden abgesucht werden. Bei starker Aktivität empfiehlt es sich, falls möglich, mit der Saat oder Pflanzung zuzuwarten. «Ausgehungert» können die Maden allerdings nicht werden, da sie auch auf bearbeitetem Boden genug Nahrung finden.
  • Intensive, flache Bodenbearbeitung
    Eine Reduktion kann allenfalls durch eine intensive, flache Bodenbearbeitung erzielt werden. Diese Massnahme sollte aber nur auf Parzellen vollzogen werden, bei denen keine Erosionsgefahr besteht.

Eine direkte Bekämpfung ist im Bioanbau nicht möglich. MK


Weiterführende Informationen

Merkblatt «Pflanzenschutzempfehlungen für den Biogemüsebau» (FiBL Downloads & Shop)

 

Letzte Aktualisierung dieser Seite: 30.10.2014

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