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Kälberhandling beeinflusst Fleischqualität positiv

Mutterkuhhaltung wird einerseits mit tiergerechter Haltung in Verbindung gebracht und andrerseits auch vermehrt mit aggressiven Tieren. Nervöses Verhalten und Stressreaktionen der Tiere entstehen meistens aus Furcht vor dem Menschen. Deshalb sollte eine gute Mensch-Tier-Beziehung auf jedem Betrieb angestrebt werden. Sie ist die Grundlage für ein stressfreies Arbeiten mit Tieren.

Behandlung schon kurz nach der Geburt

Innerhalb eines Versuches des FiBL und der ETH wurde der Frage nachgegangen, ob es möglich ist, bei noch jungen Kälbern bereits nach der Geburt einen „Grundstein“ für eine positive Beziehung zum Menschen herzustellen und wenn ja, wie lange der Effekt anhält. Dazu wurden knapp 30 Natura-Beef Kälber eines Praxisbetriebes in zwei Gruppen eingeteilt. Die eine Gruppe erhielt an 6 Tagen innerhalb der ersten vier Lebenswochen für jeweils 2 x 10 Minuten ein beruhigendes Handling, basierend auf der Tellington TTouch Methode, die andere Gruppe erhielt keine zusätzliche Behandlung. Die ersten drei Handlingtermine fanden am 2., 3. und 4. Tag nach der Geburt statt. Ob sich die Behandlung in positiver Weise auf die Tiere auswirkt, wurde mittels Verhaltensbeobachtungen auf dem Betrieb sowie am Schlachthof ermittelt. Zur Beurteilung der stressanzeigenden Reaktionen wurden Schlachtblut- und Fleischproben analysiert.

Behandelte Tiere sind zutraulicher

Die Ergebnisse zeigen, dass die behandelten Tiere eine geringere Ausweichdistanz gegenüber einer ihnen zuvor unbekannten Person einhielten – ja, sich sogar vermehrt freiwillig an diese Person annäherten. Auf dem Schlachthof, in der Betäubungsbox zeigten behandelte Tiere ebenfalls weniger Ausweichverhalten mit ihrem Kopf gegenüber dem Betäuber. In der behandelten Gruppe wurden geringere Kortisolkonzentrationen im Schlachtblut und geringere Scherkraftwerte (die ein Mass für die Zartheit von Fleisch sind) gemessen. Dies weist darauf hin, dass eine frühe Gewöhnung an positiven menschlichen Kontakt stressanzeigende Reaktionen bei Tieren vermindern kann und über acht Monate bis zur Schlachtung anhält. Die Studie zeigt, dass ein menschenbezogener Umgang mit den ganz jungen Tieren weitreichende Vorteile mit sich bringt.

Weiterführende Informationen
Die Tellington TTouch Methode (externe Webseite)

 

Letzte Aktualisierung dieser Seite: 11.10.2011

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