Diese Entwicklung ist wünschenswert und gehört zu einem glaubwürdigen Biolandbau. Das Problem ist aber, dass mit jeder Erhöhung des Inlandanteils auch das Endprodukt teurer wird. Dank der Solidarität zwischen den viehschwachen Ackerbaubetrieben im Talgebiet und den viehstarken Grünlandbetrieben in den Berggebieten ist dieses System bisher relativ stabil geblieben. Solidarität allein genügt aber nicht. Bio Suisse hat mit dem Pooling und den Lenkungsabgaben zwei Instrumente geschaffen, die wesentlich zu dieser guten Situation beigetragen haben.
Im konventionellen Anbau ist diese Solidarität nicht mehr vorhanden, die Preise fallen stetig und sind bei gewissen Produkten wie beispielsweise bei den Zuckerrüben auf einem unanständig tiefen Niveau angelangt. Diese Abwärtsspirale bringt nun viele flächenstarke Ackerbaubetriebe in Schieflage. Sie schauen sich nach einer Alternative um und wählen schlussendlich den Einstieg in den Biolandbau. Das ist eigentlich eine gute Entwicklung und erfreulich für die ganze Biobewegung in der Schweiz. Eine neue Umstellungswelle in den Ackerbaugebieten in der Westschweiz wird das Wachstum nun beschleunigen und zu zweistelligen Zuwachsraten führen. So zeichnet sich bei Gerste, Roggen, Hafer, Speisesoja, Raps und Sonnenblumen momentan eine Sättigung ab. Neue Märkte müssen entwickelt werden, die Fruchtfolgen müssen weiter diversifiziert werden wie das Biofarm heute schon mit Lein und Speisehafer macht. HD
Weiterführende Informationen
Bioackerkulturen (Rubrik Markt)
Bioackerbau (Rubrik Pflanzenbau)