Der Verband der Schweizer Bio-Produzentinnen und -Produzenten schätzt, dass über fünf Prozent vom Umsatz mit Bio-Produkten in der Direktvermarktung generiert wird, das entsprach 2018 ungefähr 160 Millionen Franken pro Jahr, Tendenz steigend. Bio-Betriebe sind seit jeher in der Direktvermarktung sehr engagiert und innovativ.
Professionelle Strategie ist wichtig
Damit Produzentinnen und Produzenten von der Direktvermarktung leben können, müssen sie eine professionelle Strategie für die Ausrichtung des Betriebes haben und ihre Preise durchdacht festlegen. Denn zu tiefe Preise sind nicht nur für den Betrieb unwirtschaftlich, sondern schaden dem ganzen Bio-Markt. Selbst wenn Arbeitszeit verfügbar, der Standort günstig und ein Marktpotenzial vorhanden ist, macht Direktvermarktung nur dann Sinn, wenn sie wirtschaftlich ist. Bio Suisse empfiehlt deshalb die Verkaufspreise regelmässig zu überprüfen. Als erstes muss dazu eine Preiskalkulation erstellt werden, damit der Mindestpreis vom Produkt festgelegt werden kann. Auf der Website vomhof.ch gibt es dazu praktische Anleitungen und Berechnungsformulare. In einem zweiten Schritt empfiehlt Bio Suisse, sich zu informieren, welche Preise andere Anbieter verlangen und welche Marktpreise Bio Suisse empfiehlt. Die Preisvergleiche beim Grossverteiler, im Fachgeschäft, auf dem Wochenmarkt und bei Berufskolleginnen und -kollegen in der Region geben ebenfalls einen guten Überblick über den Markt. Mit der Preiskalkulation, den Preisvergleichen und allenfalls auch mit direktem Feedback von Kundinnen und Kunden kann dann der Verkaufspreis festgesetzt werden.
Hofverarbeitung
Wer verarbeitete und verpackte Produkte ab Hof verkaufen will, muss über die gesetzlichen Grundlagen und die Anforderungen der Knospe-Richtlinien Bescheid wissen. Bio Suisse berät Direktvermarkter gerne und prüft auch Produktetiketten kostenlos auf ihre Richtigkeit.
Ilona Stoffel, Bio Suisse
Weitere Informationen
Direktvermarktung (Rubrik Markt)
www.vomhof.ch (externe Website)