Aus der neuen Liste können die Biogemüseproduzenten zellfusionsfreie Sorten von zwölf Kreuzblütlerarten auswählen, bei denen ein Anbau ohne Zellfusionssorten bereits empfohlen werden kann.
Die Pflanzenzüchtung mittels Zellfusion zur Übertragung der CMS* entspricht nicht dem Grundgedanken des Biolandbaus. Deshalb hat Bio Suisse per Grundsatzentscheid der DV im Frühjahr 2013 den Einstieg in den Ausstieg aus dieser Pflanzenzüchtung beschlossen. Für Demeterbetriebe ist der Anbau von Zellfusionssorten bereits heute nicht erlaubt, andere europäische Bioverbände haben den Anbau schon früher untersagt. Auch die IFOAM lehnt den Anbau von Zellfusionssorten ab.
Die vierseitige Liste umfasst Informationen zu diesem Entscheid und führt alle Arten auf, bei denen die Fachkommission Biogemüse und Arbeitsgruppe «Zellfusionsfreien Biogemüsebau» einen Anbau ohne Zellfusion empfiehlt. Sie kann gratis heruntergeladen oder für drei Franken (zuzüglich Versandkosten) über den FiBL-Shop bezogen werden.
Zellfusionsfreie Sorten bei Kreuzblütlern (FiBL-Shop)
* CMS (= cytoplasmatische männliche Sterilität) wird in der Hybridzüchtung verwendet um inzuchtfreie Sorten zu vermehren. Bei Kohlarten und Chicorée können auf diesem Weg einfacher Hybriden vermehrt werden, als mit der herkömmlichen Methode. Bei diesen Arten – im Gegensatz zu vielen anderen Kulturarten - muss die Erbinformation aus nahe verwandten Arten mit einer Labormethode (Cytoplastenfusion) eingeschleust werden. Nach geltendem Recht ist das keine Gentechnik, aber es ist eine Technik, die im Biobereich kritisch angeschaut wird. MK, RS