Die Schweineproduzentinnen und -produzenten diskutierten, welche Merkmale bei der Berechnung eines Bio-Index für KB-Eber für die Nachzucht künftiger Muttersauen stärker oder weniger stark gewichtet werden sollten als bei den herkömmlichen Berechnungen für die konventionelle Schweinezucht. Die Anwesenden waren sich einig, dass eine starke Gewichtung des Merkmals «lebend geborene Ferkel» für die Bioschweinezucht ungünstig ist. Es wurde deshalb vorgeschlagen, dieses Merkmal bei der Berechnung des Reproduktionszuchtwertes nicht mehr zu gewichten. Es wurde jedoch definiert, dass auf das Merkmal «Anteil untergewichtige Ferkel» mehr Gewicht gelegt werden sollte.
Die Workshop-Teilnehmenden bemerkten ausserdem, dass für die Bioschweinezucht ein Zuchtwert «Nutzungsdauer» erwünscht wäre. Diesem Argument hielt Andreas Hofer entgegen, dass die Nutzungsdauer stark mit dem Merkmal «Fundament» korreliere und so bereits berücksichtigt werde. Einige Teilnehmende machten darauf aufmerksam, dass die Schweinezüchterinnen und -züchter vorzugsweise als Herdebuchbetriebe registriert sein sollten. Damit hätten sie Informationen zu den Zuchtwerten ihrer Muttersauen. Dies würde die richtige Wahl eines KB-Ebers stark vereinfachen und auch das mögliche Konzept der Eigenremontierung stärken. Die Suisag wird nun, basierend auf den Vorschlägen und Wünschen der Bioschweineproduzentinnen und -produzenten, einen Bio-Index für KB-Eber für die Remontennachzucht erarbeiten. Dieser sollte in rund drei Monaten zur Verfügung stehen und in den Eberlisten publiziert werden, die von den Landwirtinnen und Landwirten auf der Homepage der Suisag heruntergeladen werden können.
Text: Bettina Kiener, FiBL
Weiterführende Informationen
Zuchtsauenhaltung auf Biobetrieben (Rubrik Schweine)