Wege zu einer längeren Nutzungsdauer

Eine längere Nutzungsdauer von Milchkühen bietet nicht nur ökonomische, ökologische und ethische Vorteile, sie wird zudem seit Anfang 2024 durch Direktzahlungsbeiträge gefördert. Vor drei Jahren wurde das Projekt Nutzungsdauer ins Leben gerufen, mit dem Ziel konkrete Massnahmen für eine längere Nutzungsdauer zu formulieren.

Braun-weisse Kühe fressen auf einer grünen Wiese, im Hintergrund ist Wald. — Die Selektion fruchtbarer und gesunder Mütter wirkt sich positiv auf die Nutzungsdauer aus. Foto: Bio Suisse

Die Projektergebnisse haben gezeigt, dass die Nutzungsdauer stark von Rasse und Milchleistung abhängt. So sind knapp vier Laktationen unter Holstein-Haltenden bereits vergleichsweise lang, während dies für Swiss Fleckvieh und Braunvieh-Haltenden erst ab mindestens fünf Laktationen der Fall ist.

Für die Direktzahlungsbeiträge des Bundes muss die durchschnittliche Nutzungsdauer mindestens drei Laktationen beziehungsweise Abkalbungen betragen. Mitglieder der Zuchtverbände Braunvieh Schweiz und Swissherdbook finden Angaben zu ihrer Nutzungsdauer in den Online-Portalen Brunanet und Redonline.

Umsetzung in der Praxis
Wie kann die Nutzungsdauer erhöht werden? Zum einen muss der Blick auf die Abgänge gerichtet werden: Gibt es wiederkehrende, krankheitsbedingte Abgänge? Zum anderen wirkt sich ein hoher Remontierungsdruck negativ auf die Nutzungsdauer aus.

Landwirtinnen und Landwirte mit Tieren mit besonders langer Nutzungsdauer setzten öfters auf eine Erstbesamung ihrer Rinder mit einer Mastrasse. Dies gewährt den Rindern bei Einsatz einer leichtkalbigen Rasse wie Angus einen guten Start ins Leben.

Man vermehrt zudem nicht die «Katze im Sack» und lässt der Remonte Zeit zu beweisen, dass sie den eigenen Ansprüchen in Bezug auf Gesundheit und Fruchtbarkeit entspricht.