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Die Plattform der Schweizer Biobäuerinnen und Biobauern

Neue Impulse am Schweizer Bioackerbautag

Meldung  | 

Der 6. Bioackerbautag hat eindrücklich gezeigt: Der Anlass ist eine etablierte Plattform für den Austausch zwischen Praxis, Markt, Beratung und Forschung. Rund 1500 Personen haben sich auf dem Knospe-Hof von Frédéric Zosso in Cournillens FR über Anbautechnik, neue Sorten und die Marktentwicklung im Bioackerbau informiert. Auch dabei war die Freiburger Staatsrätin Marie Garnier. Sie beantwortet Fragen zum Bioackerbautag (ganz unten).

Gelände des Bioackerbautages 2017 in Cournillens FR (Foto: Grangeneuve)

Hackgerätevorführung am Bioackerbautag im Sojafeld in Cournillens FR (Foto: Grangeneuve)

Die Nachfrage nach Schweizer Bioprodukten steigt seit Jahren ungebremst. Das ist eine gute Aussicht für den zukünftigen Absatz von Bioackerbauprodukten. Um den Bioackerbau zu fördern und Bäuerinnen und Bauern für den Bioackerbau zu gewinnen, haben Grangeneuve (Landwirtschaftliches Institut des Kantons Freiburg), das Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL), die Sativa AG und Bio Suisse am 8. Juni den 6. Schweizer Bioackerbautag organisiert.

Wissenswertes zu Bioackerkulturen

An 13 frei wählbaren Feldposten wurde von Fachleuten Wissenswertes zu verschiedenen Bio-Ackerkulturen vermittelt, unter anderem zu Rüben, Futterbau, Frühjahrskulturen, Raps, Kartoffeln, Karotten, Mischkulturen, Weizen sowie Alternativen dazu, unter anderem Hirse, Speisehafer oder Lein. Die Besucherinnen und Besucher konnten ihre Fragen, Ideen und Erfahrungen direkt mit Expertinnen und Experten sowie mit Berufskolleginnen und -kollegen diskutieren. Zum ersten Mal an einem Bioackerbautag wurden die Themen Energie und Hofdünger sowie Biodiversität aufgegriffen. Ferner gab es Demonstrationen zu den neuesten Entwicklungen in der Unkrautregulierung.

Spannende Themen, die vielfältigen Informationen und Präsentationen sowie ein attraktives Rahmenprogramm lockten rund 1500 Besucherinnen und Besucher nach Cournillens im Kanton Freiburg - darunter auch einige aus dem benachbarten Ausland. Über den Erfolg zeigen sich das Organisationskomittee wie die Fachleute sehr erfreut.

«Die überwältigende Teilnahme von Landwirten und Landwirtinnen aus der Romandie und insbesondere aus dem Kanton Freiburg bestätigt die dynamische Entwicklung des Biolandbaus in diesem Landesteil», sagte der OK-Präsident Pius Odermatt von Grangeneuve.

Zentral für den Biolandbau

Urs Brändli, Präsident Bio Suisse betonte, wie wichtig solche Anlässe für den Biolandbau sind: Der «Bioackerbautag ist ein Treffpunkt der gesamten Biobranche und zugleich ein Schaufenster für potenzielle Umsteller», erklärte er. «Um die steigende Nachfrage im Biomarkt zu befriedigen, sind wir darauf angewiesen, dass auch in den kommenden Jahren viele Betriebe auf biologischen Landbau umstellen», sagte Urs Brändli weiter.

Der nächste Bioackerbautag findet im Jahr 2019 im Kanton Bern statt und wird von Bio Suisse, dem FiBL und Sativa in Zusammenarbeit mit INFORAMA, dem Bildungs-, Beratungs- und Tagungszentrum für Land- und Hauswirtschaft im Kanton Bern organisiert.

Stetiges Wachstum im Bioackerbau

Der Bioackerbau hat in den letzten Jahren ein stetiges Wachstum verzeichnen können. So ist der Anteil der biologisch bewirtschafteten offenen Ackerfläche von drei Prozent im Jahr 2006 auf sechs Prozent 2016 gestiegen. Der Bioanteil im Ackerbau liegt jedoch noch unter dem Anteil an der landwirtschaftlichen Nutzfläche, welcher gesamtschweizerisch bei 13.4 Prozent liegt.

Im Kanton Freiburg machen die heute 190 Biobetriebe 7.5 Prozent der Landwirtschaftsbetriebe aus. Berücksichtigt man die Umstellungsbetriebe, welche dieses Jahr dazukamen, so kann von einer erfreulichen Entwicklung gesprochen werden. Auch der Anteil der biologisch bewirtschafteten Fläche von 6.7 Prozent an der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche des Kantons hat sich in den letzten Jahren massiv erhöht. Die Durchführung des Bioackerbautags auf einem grossen Ackerbaubetrieb im zweiten Umstellungsjahr widerspiegelt diese Entwicklung.

Im Gespräch mit Marie Garnier am Bioackerbautag in Cournillens

Marie Garnier, Staatsrätin der Grünen Partei im Kanton Freiburg, zeigt sich am sechsten Schweizer Bioackerbautag hoffnungsvoll und zukunftsorientiert.

Frau Garnier, wieso engagieren Sie sich für den heutigen Bio-Ackerbautag?
Ich bin Landwirtschaftsdirektorin im Kanton Freiburg und habe eine Ausbildung als Agronomin. Ich freue mich, dass wir den Bioackerbautag bei uns in Cournillens durchführen konnten. Ich schätze den persönlichen Austausch mit den Forschenden und den Landwirten, den der Tag ermöglicht.

Welche Punkte erachten Sie als wichtig für die Innovation der biologischen Landwirtschaft?
Ich finde es problematisch, wenn nach kurzen Versuchen an einem Ort Schlussfolgerungen gezogen werden. Die ideale Forschung involviert ein breites Netzwerk von Bäuerinnen und Bauern, die über lange Zeiträume am selben Projekt teilnehmen. Vermehrte Integration von Tieren in die Systeme finde ich auch wichtig, da sie viele Funktionen erfüllen. Das sehe ich beispielsweise in meinem eigenen Garten: Erst seit die Hühner frei herumlaufen, tragen viele meiner Pflanzen Früchte, denn die Hühner fressen Schnecken und Schädlingsinsekten. Ich schütze natürlich gewisse Pflanzen.

Wieso sind Sie von der biologischen Landwirtschaft überzeugt?
Ich bin Tochter eines Arztes und einer Krankenschwester und habe mich immer für die Gesundheit unserer Erde interessiert. Wir müssen sie pflegen, denn eine gesunde Erde wirkt sich positiv auf die menschliche Gesundheit aus. Dazu gehört Respekt in der Bewirtschaftung und beim Einkaufen.

Was erhoffen Sie sich nach diesem Tag für die Westschweizer Biolandwirtschaft?
Heute gibt es viele neue arbeitserleichternde Techniken, die sich für die biologische Landwirtschaft eignen. Wer Alternativen sucht und noch nicht die richtigen gefunden hat, findet sie heute vielleicht und entwickelt den Mut zur Umstellung auf Bio.

Bietet der Biomarkt Platz für Neueinsteiger?
Der Bioackerbautag zeigt, dass es noch viele Nischen und Märkte gibt, in die man einsteigen kann und in denen es Entwicklungsmöglichkeiten gibt. Ich spreche zum Beispiel mit Vertretern von Coop, die ja den Bioackerbautag unterstützen. Sie zeigen auf breiter Front Bioinitiative – denn man muss beidseitig handeln. Ein breites Angebot der Landwirtschaft muss zu reger Nachfrage bei den Konsumentinnen und Konsumenten führen.
Die Fragen stellte: Tanja Hoch, Bio Suisse

Weiterführend Informationen

Schweizer Bioackerbautag 2017 (Rubrik Ackerbau)

www.bioackerbautag.ch (externe Webseite)

Bioackerkulturen (Rubrik Markt)

Bioackerbau (Rubrik Pflanzenbau)

Hinweis: Dies ist eine tagesaktuelle Meldung. Sie wird nicht aktualisiert.

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