Seit dem 1. Januar 2022 dürfen Wiederkäuer nur noch fünf Prozent Kraftfutter erhalten, und das ganze Futter muss aus der Schweiz stammen. Die Erfahrungen aus dem ersten Jahr mit der neuen Richtlinie zeigen, wie wichtig die Futterqualität für die Biomilchmenge ist. Ist die Qualität hoch, fallen grosse Mengen an. Ist die Qualität wie letztes Jahr aufgrund der Trockenheit schlechter, sind auch die Mengen geringer.
Biomilchpreis: 9.5 Rappen mehr pro Kilogramm
Im Lauf des vergangenen Jahres einigten sich die Marktpartnerinnen und Marktpartner auf zwei Preiserhöhungen, so dass der Biomilchpreis Ende 2022 im Vergleich zum Vorjahr um 9.5 Rappen pro Kilogramm höher lag – dieser Preis soll 2023 gehalten werden. Der Absatz war stabil und liegt im Detailhandel bei 98 Indexpunkten im Vergleich zum Vorjahr. Das ist insofern bemerkenswert, als dass 2022 die coronabedingten Sondereffekte weggefallen sind. Der Biokäsemarkt konnte zulegen und wuchs um drei Prozent.
Tiefpunkt der Umstellerwelle erreicht
Für das laufende Jahr rechnet Bio Suisse weiterhin mit einer stabilen Entwicklung des Biomilchmarktes. Die Nachfrage ist da, nicht zuletzt dank des Dreissig-Jahre-Jubiläums von Coop Naturaplan. In dessen Rahmen gibt es zahlreiche Aktivitäten, die wichtige Impulse geben können.
Die Biomilchproduktion bleibt konstant. 2023 ist der Tiefpunkt der Umstellerwelle erreicht. Nur dreissig neue Betriebe liefern neu Knospe-Milch. Für die kommenden Jahre rechnet Bio Suisse wieder mit mehr Umstellern.
Andreas Bissig, Bio Suisse
Weiterführende Informationen
Biomilch (Rubrik Markt)
Milchviehhaltung (Rubrik Rindvieh)
Umstellung auf Biolandbau (Rubrik Grundlagen)