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Der Fütterungsplan für Milchkühe – rechnet er sich wirklich?

Meldung  | 

In den Landwirtschaftsschulen, an der ETH und HAFL und vor allem beim Besuch der Futtermittelhändler auf den Bauernhöfen kommt der Fütterungsplan der AGRIDEA kurz FuPla genannt zum Einsatz. Die Erwartungen an ihn sind hoch, einerseits soll er den Bäuerinnen und Bauern aufzeigen, wie sie möglichst viel Milch oder Fleisch mit ihren Tieren produzieren können und andererseits garantieren, dass die Tiere bei dieser Fütterung gesund und fruchtbar bleiben. Zudem darf natürlich der ökonomische Vorteil für den Betrieb nicht vergessen gehen. Kann der FuPla denn all diese ambitiösen Erwartungen erfüllen?

Sehr gutes Grundfutter hat gegenüber dem Einsatz von Kraftfutter weiterhin höchste Priorität. Foto: (c) FiBL, Claudia Schneider

Leider nicht, von der Annahme des Gehaltes des Grundfutters über den Grundfutterverzehr der Tiere bis zur Verwertung des Futters im Tier arbeitet der FuPla mit Modellen, die teilweise mit der Realität wenig Übereinstimmung haben. Nicht eingeplant ist beim FuPla auch, dass jedes eingesetzte Kilogramm Kraftfutter Grundfutter verdrängt und so das Milchproduktionspotential des Grundfutters vermindert.

Und zu guter Letzt gibt es bei den Kühen, wie auch bei uns Menschen, verschiedene Futterverwertungstypen. Dies ist in vielen Herden zu beobachten, die einen Tiere bleiben bei gleicher Fütterung eher schlank, während andere wacker zulegen. Hier wäre angezeigt, die vorgeschlagenen Rationen aus dem FuPla mit der Körperkondition der Kühe zu vergleichen. Der FuPla ist vor allem darauf angelegt der Bäuerin oder dem Bauern aufzuzeigen, wieviel Kraftfutter zum vorhandenen Grundfutter als Ergänzungs- oder Leistungsfutter dazu gekauft werden muss. Wenn man dann noch den ökonomischen Aspekt berücksichtigt, muss man sagen, dass bei einer genauen Betrachtung der Einsatz von Kraftfutter bei den Wiederkäuern nicht viel Sinn macht.

Verschiedene Studien in der Schweiz und im Ausland haben aufgezeigt, dass die erstrebten 2 Kilo Milch pro eingesetztem Kilo Kraftfutter nie erreicht werden können. Die in den genannten Studien erreichte Kraftfuttereffizienz betrug im Schnitt 1 Kilo Milch pro 1 Kilo Kraftfutter. In der Biomilchproduktion wird im Moment durchschnittlich ein Milchpreis von ca. 0.80 Fr./kg Milch bezahlt. Wieviel bezahlen Sie für ein Kilo Mischfutter? Rechnen Sie selbst aus, ob sich der Kraftfuttereinsatz rentiert!

Christophe Notz, FiBL

Hinweis: Dies ist eine tagesaktuelle Meldung. Sie wird nicht aktualisiert.

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