Pro Jahr durchlaufen Drahtwürmer zwei Frasswellen: Im Frühjahr von Ende März bis Mitte Mai und im Herbst von Anfang September bis Oktober. Diese Phasen können abhängig von der Witterung zeitlich etwas variieren. Zum jetzigen Zeitpunkt können mit intensiver Bodenbearbeitung verschiedene Stadien des Drahtwurmes deutlich dezimiert werden. Ist es feucht und nicht wärmer als 26 °C, wandern die grösseren Drahtwürmer aus tieferen Bodenschichten an die Oberfläche. Mit einer Scheibenegge, einer Hacke, einem Mulcher oder einer Fräse können diese mechanisch vernichtet werden. Ebenso werden Eier, unbewegliche Larven und Puppen an die Oberfläche geholt, die dann an der Bodenoberfläche vertrocknen.
Bei Trockenheit kann auf einem stark Drahtwurm-belasteten Acker Getreide in Streifen angesät werden, um die Drahtwürmer anzulocken. Angezogen von den CO2-Ausscheidungen der Pflanzenwurzeln finden die Drahtwürmer die Futterquelle. Sobald das Getreide dicht in der Reihe steht, sollten die Wurzeln regelmässig auf Frass kontrolliert werden und bei beginnendem Befall mit der Bearbeitung begonnen werden. Zwischenfrüchte wie Senf oder Ölrettich können die Drahtwurmpopulation ebenfalls deutlich minimieren. Es ist jedoch zu beachten, dass auch andere Bodenlebewesen unter den Senfölen leiden. Trotz Drahtwurm-Problemen darf die Schonung der Bodenstruktur und die Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit auf keinen Fall vernachlässigt werden. Denn nebst allen anderen Nachteilen begünstigen verdichtete, undurchlässige Böden die Drahtwurmentwicklung wiederum. MS
Weiterführende Informationen
Drahtwurmschäden wie vermeiden (Rubrik Pflanzenbau)
Film: Drahtwurmbekämpfung im Biokartoffelanbau (Rubrik Pflanzenbau)
Drahtwürmer: Aktuelle und zukünftige Regulierungsstrategien (Rubrik Pflanzenbau)
Merkblatt «Biokartoffeln» (FiBL-Shop)