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Richtpreise für Bioraufutter erhöht

Meldung  | 

An der dritten Richtpreisrunde haben Vertreterinnen und Vertreter der Produzentinnen und Produzenten, des Schweizerischen Raufutterverbandes, des Verbandes der Schweizer Trocknungsanlagen sowie vom FiBL die Richtpreise für Knospe-Raufutter angepasst.

Die Produktion von Bioraufutter soll für Ackerbaubetriebe attraktiver werden. Foto: FiBL, Maurice Clerc

Die Erhöhung liegt je nach Produkt zwischen drei bis sechs Franken pro Dezitonne. Damit können einerseits die gestiegenen Produktionskosten für Treibstoff und Maschinen gedeckt werden, anderseits soll die Raufutterproduktion für Ackerbaubetriebe attraktiv gemacht werden. Das Raufutter soll so als Alternative zum Futtergetreide an Bedeutung gewinnen. Gleichzeitig wird der grossen Nachfrage nach Eiweiss-Trägern Rechnung getragen. Neu wurde für Strohpellets ein Richtpreis definiert.

Situation Raufutter
Grundsätzlich sollen Knospe-Betriebe Futter auf ihren eigenen Flächen produzieren. Ist dies nicht möglich, muss der Zukauf von Raufutter frühzeitig erfolgen. Der Online-Marktplatz Biomondo.ch ist auch für Produzentinnen und Produzenten, die einen Raufutterüberschuss oder -mangel haben, geeignet.

Angesichts der zu erwartenden Zunahme extremer Wetterereignisse wird es in Zukunft immer wichtiger, dass Betriebe in guten Jahren mehr Futter einlagern, als sie benötigen. Je nach Futterangebot sind auf den Betrieben auch weitere Massnahmen nötig. Der Tierbestand muss langfristig dem Futterangebot angepasst werden.

Antrag für Zukauf von EU-Bio-Raufutter
Die aktuelle Trockenheit ist schweizweit ein Problem. Einige Produzentinnen und Produzenten verfüttern bereits das Winterfutter, weil kein Schweizer Knospe-Raufutter mehr verfügbar ist. Damit die Versorgung der Tiere bis zur nächsten Ernte gewährleistet ist, können Betriebe mit trockenheitsbedingt grossen Ernte-Einbussen und einem zu erwartenden Futterengpass bei ihrer Kontrollstelle einen Antrag für den Zukauf von EU-Bio-Raufutter stellen.

Dazu müssen die Betriebe den Nachweis erbringen, dass es in der Schweiz kein Schweizer Knospe-Raufutter mehr gibt. Das machen sie mit einer Abfrage über Biomondo.ch. Zudem müssen sie eine Bestätigung des Ackerbaustellenleiters oder der kantonalen Bioberatung beilegen, dass im Gebiet ihres Betriebes aufgrund der Trockenheit seit einiger Zeit und in absehbarer Zeit kein Raufutter gewonnen werden kann. Wenn es kein Schweizer Knospe-Raufutter mehr auf Biomondo.ch gibt, dann kann bei der Kontrollstelle ein Antrag für den Zukauf von EU-Bio-Grundfutter gestellt werden.

Richtpreise für Knospe-Raufutter 2022

Preise ab Hof bzw. Werk Franken pro Dezitonne
Heu, Emd belüftet in Gross oder Kleinballen 42.00-46.00
Heu, Emd bodengetrocknet in Gross oder Kleinballen    34.00-38.00
Heu, Emd > 50% Luzerneanteil belüftet 49.00-52.00
Stroh in Grossballen  21.00
Stroh in Kleinballen 25.00
Strohpellets 32.00
Ökoheu, bodengetrocknet, Gross- oder Kleinballen 32.00-34.00
Grassilage Ballen TS 30% 12.20
Grassilage Ballen TS 35% 14.20
Grassilage Ballen TS 40% 16.30
Grassilage Ballen TS 45% 18.30
Grassilage Ballen TS 50% 20.30
Maissilage Siloballen TS 22% 11.80
Maissilage Siloballen TS 26% 13.90
Maissilage Siloballen TS 30% 16.10
Maissilage Siloballen TS 34% 18.20
Maissilage Siloballen TS 38% 20.40
Vollmaispflanzen Pellets 72.50
Künstlich getrocknete Luzerne/Gras min. RP 15% Grossballen 63.00
Künstlich getrocknete Luzerne/Gras min. RP 15% Pellets 63.00

Quelle: Medienmitteilung von Bio Suisse vom 29. August 2022

Qualitätskriterien

Für ackerbaubetonte und viehschwache Biobetriebe sind die Produktion und der Verkauf von Raufutter ein wichtiger Teil des Betriebes. Die Verantwortlichen von Bio Suisse und vom FiBL haben für Kauf und Verkauf von Raufutter Qualitätskriterien festgelegt:

  • Futter soll frei von Unkraut und Giftpflanzen, Blacken, Verschmutzung (Erde, Steine, sonstige Fremdkörper), Schimmel, Staub etc. sein.
  • Futter soll keine lagerbedingten Schäden oder Qualitätsminderung aufweisen.
  • Qualität soll nach Trockensubstanz (TS) sowie Proteingehalt (NIR) ggf. und nutzbarer Energie (NEV/NEL) abgerechnet werden. Das FiBL bietet Raufutteranalysen an. Die Kosten betragen 50 Frannken pro Analyse inklusive ein Beratungsgespräch per Telefon nach Bedarf.
  • TS-Gehalte sind nach wie nach den Richtpreisen Raufutter von Agridea zu definieren.
  • Als Topqualität gilt die Produktion aus der aktuellen Saison (von Mai bis Mai).

Weiterführende Informationen

Bioraufutter (Rubrik Markt)
Bioackerbau (Rubrik Pflanzenbau)
Raufutteranalysen (FiBL-Webseite)

Hinweis: Dies ist eine tagesaktuelle Meldung. Sie wird nicht aktualisiert.

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