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Mit gezieltem Weide-Umtrieb Parasitenbefall reduzieren

Der Wurmbefall ist in der Rinderhaltung aus tiergesundheitlicher und wirtschaftlicher Sicht eines der wichtigsten Probleme. Abhängig von der Art der Parasiten sind entweder nur die Jungtiere oder sämtliche Altersgruppen betroffen.

Herkömmlich werden Wurmparasiten mit chemisch-synthetischen Entwurmungsmitteln (Anthelminthika) bekämpft. Der verbreitete Einsatz von Entwurmungsmitteln hat vor allem bei Magen-Darm-Würmern jedoch zu Resistenzen geführt, welche die Wirksamkeit der Entwurmungsmittel stark vermindern. Je häufiger Entwurmungsmittel eingesetzt werden, desto rascher können die Würmer Resistenzen entwickeln.

Den Wurmbefall feststellen

Trotz erheblicher Forschungsanstrengungen, alternative Behandlungsformen gegen die Verwurmung zu finden, beschränken sich praxistaugliche Alternativen zur chemischen Bekämpfung dieser Parasiten derzeit auf Massnahmen im Rahmen des Weidemanagements. Das grundsätzliche Ziel der Wurmkontrolle bei Weidetieren besteht nicht in einer Wurmfreiheit, sondern in einer Reduktion des Befalls auf ein für das Tier und den Tierhalter tolerierbares Mass. Das grösste Problem sind die Magen-Darm-Nematoden (MDN). In erster Linie betroffen von diesen Parasiten sind Jungrinder im Herbst der ersten Weideperiode. Typische Symptome sind:

  • schlechte Allgemeinentwicklung
  • Abmagerung
  • struppiges Haarkleid
  • Durchfall
  • Fressunlust

Alle diese Zeichen kommen jedoch auch bei anderen Erkrankungen vor. Bei Verdacht auf Wurmbefall sollte daher unbedingt eine Kotuntersuchung vorgenommen werden. Am FiBL steht ein Programm zur Verfügung, bei dem Kotproben untersucht und entsprechende Empfehlungen abgegeben werden. Diese Dienstleitung können alle Betriebe in Anspruch nehmen. Siehe Seite Parasitenkontrolle

Gezieltes Weidemanagement

Oft ist eine Entwurmung der ganzen Herde aber gar nicht sinnvoll, sondern nur in begründeten Fällen nötig, da hauptsächlich erstsömmrige Rinder sehr empfindlich auf einen Befall reagieren. Hatten die Rinder in ihrer ersten Weideperiode genügend Kontakt mit Magen-Darm-Würmern, sind ab der zweiten Weidesaison weniger bis kaum noch Probleme zu erwarten. Durch den Kontakt mit Magen-Darm-Würmern können die Rinder mit der Zeit eine körpereigene Abwehr aufbauen. Es gilt daher, die erstsömmrigen Tiere besonders gut im Auge zu behalten.

Lungenwurminfektionen können allerdings in jeder Weideperiode auftreten. Zwar sind Rinder in der Lage, auch gegen Lungenwürme eine körpereigene Abwehr aufzubauen, allerdings ist diese Abwehr zeitlich begrenzt. Nach einer längeren Stallhaltungsperiode, wie sie im Winter oft der Fall ist, können die Rinder diese Immunität wieder verlieren. Hinsichtlich Lungenwürmer gilt daher, dass Infektionen auch bei schon öfter geweideten Tieren auftreten können. Husten kann ein Anzeichen für eine Lungenwurm Infektion sein.

Direkte Bekämpfung nur mit Tierarzt

Eine direkte Bekämpfung mit chemischen Mitteln ist auf Bio Suisse Betrieben nur auf Anordnung eines Tierarztes hin erlaubt. Der Einsatz von Boli zur Langzeitentwurmung gilt als prophylaktische Verabreichung eines Chemotherapeutikums und ist grundsätzlich nicht zulässig. Eingesetzt werden dürfen Boli auf Alpen und Gemeinschaftsweiden, wo dies Vorschrift ist.

Weiterführende Informationen:

Parasitenkontrolle (gleiche Rubrik)

Merkblatt Weideparasiten (FiBL Downloads & Shop)

Handbuch Tiergesundheit (im FiBL-Shop) 

 

Letzte Aktualisierung dieser Seite: 12.10.2018

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