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«Es gab kaum praxistaugliche Unterlagen für den Biolandbau»

Meldung  | 

Sein ganzes Berufsleben hat er sich für den Biolandbau engagiert. Res Schmutz war einer der ersten Bioberater und die letzten elf Jahre für die Internetplattform bioaktuell.ch verantwortlich. Jetzt geht er in Pension.

Mit Res Schmutz geht ein Pionier der Bioberatung in Pension.

Am 1. April 1980 war Ihr erster Arbeitstag am FiBL. Woher kam damals Ihr Interesse für den Biolandbau?

Res Schmutz: Ich bin auf einem Bauernhof aufgewachsen und habe nach meiner landwirtschaftlichen Lehre an der heutigen HAFL in Zollikofen Agronomie studiert. Dort gab es die Spezialisierung Umweltschutz und Raumplanung, wo Hardy Vogtmann und Otto Schmid vom FiBL Biolandbau unterrichtet haben. Da mich schon als Jugendlicher der Umweltschutz beschäftigt hat, war ich sehr offen für diese Ideen.

Was waren damals Ihre Aufgaben?

Das FiBL hatte damals etwa ein Dutzend Mitarbeiter. Ich habe als Praktikant angefangen und in einem Versuch zu Maisuntersaaten mitgearbeitet. Danach habe ich für ein Jahr den DOK­-Versuch betreut. 1982 hat das FiBL eine Stelle für einen dritten Bioberater geschaffen, die ich angetreten habe. 1981 waren die ersten Knospe-­Richtlinien herausgekommen und wir haben in den ersten Jahren beraten, kontrolliert und zertifiziert.

Wie hat sich die Bioberatung seither verändert?

Wir drei Bioberater haben damals die Schweiz unter uns geografisch aufgeteilt und jeweils zu allen Bereichen des Biolandbaus beraten, was eigentlich eine Überforderung war. Es gab kaum praxistaugliche Unterlagen zum Biolandbau, die Bauern hatten nur wenig Informationen über biologische Methoden. Damals haben nur Bauern umgestellt, die 100­-prozentig von Bio überzeugt waren, es gab kaum finanzielle Vorteile.

Es ist auch Ihr Verdienst, dass es heute viel mehr Unterlagen zum Biolandbau gibt. Woran waren Sie beteiligt?

Ich habe zum Beispiel die erste Checkliste für die Umstellung auf den Biolandbau und das Bioregelwerk erstellt und an vielen Merkblättern mitgearbeitet. 2002 haben wir die FiBL-Foliensammlung zu sämtlichen Themen des Biolandbaus von Grund auf neu erstellt und in digitaler Form veröffentlicht.

Ihre erste Anstellung am FiBL endete 1984. Wie ging Ihre berufliche Laufbahn weiter?

Nach einem Disput mit dem damaligen FiBL-­Leiter Henri Suter hat 1984 die halbe Belegschaft gekündigt. Ich habe dann im Auftrag die Biobetriebe beraten und kontrolliert, die damals bei Bioterra organisiert waren. 1992 wollte der neue FiBL­-Direktor Urs Niggli die Bioberatung an einem Ort bündeln. So bin ich ans FiBL zurückgekehrt, wo ich auch drei Jahre den damaligen FiBL-­Kontrolldienst geleitet habe. Ab 1996 war ich mit einem 60-­Prozent­-Pensum als Bioberater im Kanton Bern unterwegs, die restliche Zeit habe ich für Kinderbetreuung und Hausumbau genutzt. Als Anfang der Nullerjahre im Bernbiet kantonale Bioberater die Beratung übernommen haben, habe ich in die FiBL­-Kommunikationsgruppe gewechselt.

Seit 2010 sind Sie verantwortlich für die Internetplattform bioaktuell.ch. Warum wurde diese 2007 ins Leben gerufen?

Bio Suisse und das FiBL wollten eine gemeinsame Internetplattform mit gebündelten Informationen für die Praxis. Zudem wollten wir neben dem Magazin Bioaktuell einen Kanal haben, über den die Biobäuerinnen und Biobauern tagesaktuell informiert werden können. Auf bioaktuell.ch haben wir damals ausserdem zwei kantonale Biobörsen zusammengeführt. Bis heute ist die Biobörse die am meisten besuchte Seite.

Was hat sich seither an bioaktuell.ch verändert?

Die Plattform umfasst mittlerweile rund 3000 Unterseiten. Es sind Rubriken hinzugekommen, so etwa Filme oder Seiten mit Informationen zur Umstellung auf Bio. Die ersten zwei Jahre gab es die Seite zudem nur auf Deutsch. Dann kamen die französische und die italienische Seite dazu, wobei Letztere aus finanziellen Gründen leider sehr reduziert ist.

Wie geht es nach Ihrer Pensionierung weiter?

Ania Biasio hat bereits meine Nachfolge angetreten und verantwortet nun bioaktuell.ch. Bei mir privat stehen erstmal einige Hochtouren und Wanderungen an.

Theresa Rebholz, FiBL (Das Interview wurde im Magazin Bioaktuell 2/2020 publiziert.)

Hinweis: Dies ist eine tagesaktuelle Meldung. Sie wird nicht aktualisiert.

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