Herbst-Zwischenkulturen haben keinen Einfluss auf die Entwicklung der Honigbienenvölker
Der Anbau von Zwischenkulturen und Gründüngung zur Bodenbedeckung im Herbst ist eine geläufige Praxis. Einige Imker freuen sich über diese zusätzliche Möglichkeit des Ausfliegens ihrer Bienen. Andere befürchten hingegen eine vorzeitige Erschöpfung der Winterbienen.
Ein dreijähriger Versuch von Agroscope hatte das Ziel zu klären, ob das späte Ausfliegen zu einer Schwächung oder einer Stimulierung der Völker vor dem Winter führt und ob die Überwinterung der Völker beeinflusst wird. Zudem zielte der Versuch darauf ab zu bestimmen, ob Zwischenkulturen, die im direkten Anschluss an die Ernte eines mit Neonikotinoiden gebeizten Halmgetreides angebaut werden, eine potenzielle Gefahr für die Honigbiene darstellen können.
Die Studie zeigt, dass das Ausfliegen in Zwischenkulturen oder Gründüngung die Bienenvölker während der Blüte sowie in den darauffolgenden Monaten weder positiv noch negativ beeinflusste. Die Winterverluste wurden nicht erhöht. Die chemischen Analysen verdeutlichen, dass durch die Behandlung der Vorkultur Neonikotinoide im Boden vorhanden sein können und sich Spuren davon manchmal im Pollen, der in die Bienenbeuten zurückgebracht wird, sowie im Bienenbrot finden. Unter den egebenen Bedingungen war keine unterschiedliche Exposition der beiden Gruppen möglich, durch welche die Wirkung der Anwendung von Neonikotinoiden bei Vorkulturen auf die Bienenvölker hätte überprüft werden können.
Der vollständige Versuchsbericht wurde publiziert in der «Agrarforschung Schweiz», März 2016, Heft 3.
Weiterführende Informationen
Versuchsbericht (PDF)
Agrarforschung Schweiz (externe Webseite)
Letzte Aktualisierung dieser Seite: 23.03.2016
