Mit Nutzhecken das Tierwohl stärken und den Boden beleben

Familie Adler in Oberrüti pflanzte im Herbst 2022 auf ihren Weideflächen mehrere Nutzhecken von insgesamt einem Kilometer Länge. Schon bald liefern die Gehölze Futter für die Mutterkühe und Frischzweighäcksel als Einstreu. Den Freiland Poulet sollen die Sträucher dereinst Deckung bieten. Pirmin Adler erklärt sein Projekt im Kurzinterview.

Ein Mann steht neben einer Reihe Bäume — Pirmin Adler pflanzt Bäume und Sträucher auf seinen Weiden und schafft so eine strukturelle Vielfalt. Foto: FiBL, Thomas Alföldi

Pirmin Adler ist einer der Gewinner des Förderpreises Agroforst im Kanton Aargau. Er möchte die Hecken vielseitig nutzen: Als Schattenspender, Beitrag zur Fütterungsvielfalt und als Einstreu in Form von Häckseln. Seine Erwartungen an die Entwicklung der Agroforstanlage: Bei Hitze sorgen die Hecken für Kühlung und im Stall erzeugen die Häcksel ein gutes Klima.

Wie passen Nutzhecken zu eurem Betrieb?
Pirmin Adler: Wir betreiben Kreislaufwirtschaft und wollen möglichst autark sein. Dies funktioniert am besten mit Diversität. Agroforst bringt Leben auf unsere Weiden und unterstützt die natürlichen Kreisläufe.

Wozu sind die Hecken gut?
Pirmin Adler: An den Futterhecken nimmt die Mutterkuhherde das Futter direkt auf. Einen Teil konservieren wir, sodass die Tiere auch im Winter vom Futterwert der Gehölze profitieren können. Von den Stockhecken gewinnen wir Frischzweighäcksel als Einstreu und Substrat zur Bodenbelebung. Im Sommer verdunsten die Gehölze Wasser und sorgen so für Kühlung.

Wieviel Zeit hast du bisher investiert?
Pirmin Adler: Ungezählte Stunden über ein gutes Jahr verteilt. Zeitintensiv war die Auswahl der Gehölze: Sie müssen zum Standort passen und gute Futterwerte liefern. Auch der Pflanzplan nahm einige Zeit in Anspruch. Mit der Bepflanzung der ersten Parzelle ist der Anfang gemacht, weitere Pflanzungen sind bereits in Planung.

Das Interview wurde geführt von Niklaus Trottmann, Landwirtschaftliches Zentrum Liebegg.
Veröffentlicht im Februar-Newsletter des Landwirtschaftlichen Zentrums Liebegg.