Bio-Index für KB-Eber (Mutterlinie) der Suisag
Seit 2017 veröffentlicht die Suisag neben den üblichen monatlichen KB-Eberlisten auch eine Liste mit dem Bio-Index anstelle des Gesamtzuchtwerts (GZW). Der Bio-Index ist ein ergänzender Zuchtwert für die Bioschweinezucht.

Der Bio-Index unterstützt die Zuchtarbeit im Biobereich, um gesunde Würfe in optimaler Grösse mit hoher Aufzuchtrate zu fördern. Foto: FiBL, Barbara Früh
Der Bio-Index entstand durch die Zusammenarbeit von Suisag, FiBL und Fachleuten aus Züchtung und Beratung. Die Gewichtung der Merkmale wurde in einem Workshop an der Bioschweinetagung 2016 diskutiert und die Suisag erarbeitete auf dieser Grundlage den Index.
Zuchtwerte für die züchterische Arbeit gegen zu grosse Würfe
Die Eberlisten mit dem Bio-Index enthalten zudem die wichtigsten Naturalzuchtwerte (Teilzuchtwerte) und Teil-Indizes. Einige dieser Werte sind von Bedeutung, wenn man züchterisch gegen zu grosse Würfe arbeiten möchte. In der Bioferkelproduktion sind Wurfgrössen von 12 bis 14 Ferkeln optimal. So kann man davon ausgehen, dass die Sau alle Ferkel aufziehen kann, wenn sie mindestens 14 gesunde Zitzen hat.
Teilzuchtwerte mit Bedeutung für geringere Wurfgrössen bei gleichzeitig hoher Aufzuchtrate:
- LGF (Lebend geborene Ferkel): Der Wert sollte negativ oder möglichst niedrig sein.
- AUF (Anteil untergewichtiger Ferkel): Der Wert muss negativ sein.
- FAR (Ferkelaufzuchtrate): Der Wert muss positiv sein.
Beim Exterieur ist zudem der «Zitz»-Wert (Zuchtwert für die Gesäugequalität) wichtig. Er sollte über 100 liegen.
Wie liest man die Werte der Zuchtwertschätzung?
Zuchtwerte geben an, welche Leistungen bei den Nachkommen dieses Tieres zu erwarten sind. Ein Beispiel: Beträgt der LGF-Wert eines Mutterlinien-Ebers +1.4, so geht man davon aus, dass die Töchter dieses Ebers, also die zukünftigen Zuchtsauen, im Mittel pro Wurf 1.4 Ferkel mehr gebären als der Durchschnitt der Rasse in der Zuchtwertschätzung. Entsprechend lässt ein LGF-Wert von -0.5 erwarten, dass die Wurfgrössen der Töchtersauen im Mittel um 0.5 Ferkel kleiner sind als beim Rassendurchschnitt. Vater und Mutter vererben jeweils 50 Prozent ihrer Erbanlagen an ihre Nachkommen – allerdings entscheidet der Zufall, welchen Teil ihrer DNA sie weitergeben.
Weiterführende Informationen
Eberlisten Suisag, inklusive Liste mit Bio-Index (Webseite Suisag)
Merkblatt «Zu grosse Würfe und Ferkelverluste vermeiden» (FiBL Shop)
Letzte Aktualisierung dieser Seite: 18.08.2025