Neue Wohnungen sind dringend gesucht

Wassergefüllte Kunstoffwanne mit Steinen und Altgras im Winter — Künstliche Kleingewässer wirken dem Mangel an natürlichen Tümpeln und Gräben entgegen. Foto: FiBL, Véronique Chevillat

Damit Wildtierpopulationen gedeihen können, brauchen sie Lebensräume, in denen sie einerseits ausreichend Nahrung und andererseits Versteck-, Nist- und Überwinterungsplätze finden. Mit wenig Aufwand können wir unseren wilden Mitbewohnern bessere Lebensbedingungen anbieten.

Der Winter eignet sich gut, um das Angebot auf dem Betrieb zu erweitern. Bestehende Strukturelemente wie alte, dürre Bäume, Gebüsch und Brombeergestrüpp sind im Frühling gesuchte Niststandorte für Vögel. Im Winter bieten sie einen willkommenen Nahrungsvorrat (Beeren, Nüsse, Larven). Diese Elemente sollte man unbedingt erhalten und möglichst neue anlegen.

Neue Strukturen schaffen

Einfach zu bauen sind Holzbeigen, Wurzelstock-, Stein- und Asthaufen. Darin können Kröten, Eidechsen oder Igel in der kalten Jahreszeit überwintern. Im Sommer sind das beliebte Aufzuchtkammern für Hermeline und Wiesel. Ohne zusätzlichen Aufwand funktioniert Altgras, das über den Winter stehen gelassen wird. Es ermöglicht Schmetterlingsraupen oder -puppen zu überwintern, sodass sie ihren Lebenszyklus abschliessen können.

Kleingewässer für Amphibien

Kleine temporäre Tümpel und Wassergraben, die im Sommer wieder austrocknen, sind in der Agrarlandschaft selten geworden. Sie sind wichtig für viele gefährdete Amphibien, wie die Gelbbauchunke. Dank dem jährlichen Austrocknen werden Libellenlarven vernichtet, die Kaulquappen fressen.

Noch viel mehr Praxistipps

Auf Bioaktuell.ch und im Internet sind viele konkrete Anleitungen und Ideen zu finden, z.B. für den Bau von Wieselburgen, zur Anlage Gross- und Kleingewässer für Amphibien und zur Aufwertung von Hochstamm-Obstgärten mit Kleinstrukturen. Bitte beachten Sie dazu die Links weiter unten.

Véronique Chevillat, FiBL