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Torfreduktion im Biozierpflanzenanbau

Torf wird als Pflanzensubstrat geschätzt, doch sein Abbau hat gravierende Folgen für Klima und Umwelt. Beim Trockenlegen von Mooren zur Torfgewinnung werden grosse Mengen CO₂ und Lachgas freigesetzt und einzigartige Ökosysteme zerstört.

In der Schweiz ist der Torfabbau seit 1987 verboten. Seither wird der Torfbedarf durch Importe gedeckt. Weil die Reduktion des Torfeinsatzes in der Pflanzenproduktion als dringend notwendig erkannt wurde, verabschiedete der Bundesrat 2012 das Torfausstiegskonzept. In Absichtserklärungen hat der Bund seither mit verschiedenen Branchenteilnehmern Absenkpfade mit Torfobergrenzen vereinbart. Ziel ist der Torfausstieg bis 2030.

Merkblatt zur Torfreduktion

Die aktuell geltenden Obergrenzen werden mit wachsender Erfahrung nach Produktionskategorien und Verwendungszweck ausdifferenziert und orientieren sich an ehrgeizigen Zielen. Das FiBL-Merkblatt Torfreduktion enthält eine Übersichtstabelle zu den Absenkpfaden für den produzierenden Gartenbau und Gartenhandel in der Schweiz.

Torfreduktion ist Standard, Torffreiheit bleibt Herausforderung

Bio Suisse Betriebe arbeiten schon seit Jahrzehnten mit geringstmöglichen Torfgehalten. Die für sie geltenden Anforderungen sind den Knospe-Richtlinien zu entnehmen. Während die torfreduzierte Produktion von Biozierpflanzen Standard ist, bleibt die torffreie Produktion eine grosse Herausforderung, denn Torf vereint viele chemisch-physikalische Vorteile: Er ist eine Substratgrundlage mit tiefem pH-Wert, welche keine Salze enthält, Stickstoff nicht bindet und eine gute Wasserhaltekapazität besitzt.

Anpassung von Bewässerung und Nährstoffgaben

Bei der Kultivierung in torffreien oder -reduzierten Substraten muss daher der Nährstoffhaushalt mittels Bodenproben insbesondere vor und während der Hauptwachstumsphase überwacht werden. Erden mit hohem Holzfaseranteil halten Wasser schlechter, daher empfiehlt es sich, häufiger, aber dafür in kleinen Gaben zu giessen. Die Wahl stickstoffbetonter Mehrnährstoffdünger verringert die Gefahr einer Versalzung, denn Phosphat und Kalium sind in holzigen Torfersatzkomponenten schon ausreichend vorhanden. Auswaschen wirkt als rasche Intervention bei zu hohem Salzgehalt.

Herausforderung in der Bioproduktion

Biologische Produktionsbedingungen sind deshalb besonders anspruchsvoll, weil organische/biologische Dünger träge reagieren und zuerst mineralisiert werden müssen. Diese Aufschlüsselung in pflanzenverfügbare Stoffe wird durch Mikroorganismen übernommen, welche erst ab Temperaturen von 12 Grad aktiv sind.

Kathrin Huber, FiBL

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