Schatten für Gewächshauskulturen

In Gewächshäusern und Folientunneln erreichen die Temperaturen an Hitzetagen schnell einmal 40 Grad Celsius oder mehr. Eine Möglichkeit, solchen Extremtemperaturen vorzubeugen ist das Schattieren von Gewächshäusern mittels Schattiernetzen oder -farben.

Ein Teil eines Gewächshauses mit einer grauen Abdeckung. — Eine Schattierschicht mit Roggenmehl. (Foto: FiBL, Armelle Rochat)

Bei vielen Pflanzen geht ab circa 30 bis 34 Grad Celsius die Fotosyntheseleistung deutlich zurück. Die Folgen sind Stress für die Pflanzen und Probleme wie Brennköpfe bei Gurken oder Blütenendfäule bei Tomaten. Nicht zuletzt leiden aber auch die Personen, die im Gewächshaus arbeiten müssen, unter den Backofenbedingungen.

Verschiedene Netzvarianten sind möglich
Als Schattiernetze können Hagel-, Kulturschutz- oder auch spezielle Schattiernetze verwendet werden. Die Netze wirken am besten, wenn sie ausserhalb des Tunnels angebracht werden, etwa indem sie unter die Tunnelschnüre geklemmt werden. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass die Netze die Lüftung nicht beeinträchtigen.

Schattierfarben selber machen
Als Schattierfarben eignen sich einige kostengünstige selbstgemachte Varianten, wie etwa kohlensaurer Kalk, Roggenmehl oder Spritzkreide. Die Farben lassen sich mit einer Rückenspritze oder einem Giessbalken applizieren. Nachteil dieser Varianten ist, dass die Schattierschicht mit der Zeit abgewaschen wird.

Achtung bei Rückständen durch gekaufte Farben
Alternativ existiert im Handel eine beträchtliche Auswahl an speziellen Schattierfarben. Diese sind meist regen- und abriebfest und müssen vor den Winterkulturen mit einem biokonformen Reinigungsmittel entfernt werden. Laut Richtlinien der Bio Suisse sind natürliche, abbaubare Schattierfarben zu bevorzugen (z. B. Spritzkreide). Beim Einsatz von „professionellen“ Schattierfarben sollte darauf geachtet werden, dass keine Rückstände davon auf Pflanzenteilen oder in Regenwassertanks landen.

Samuel Hauenstein, FiBL