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«Welser Abferkelbucht»: Erfolgreiches Abferkeln auch im Aussenklimastall

Die «Welser Abferkelbucht» wurde 2009 von Werner Hagmüller am Institut für Bio-Landwirtschaft der HBLFA Raumberg-Gumpenstein im österreichischen Wels entwickelt.

Das Besondere an dieser Bucht: Mit einer durchdachten Wegeführung unterstützt sie die Sau bei der sauberen Trennung ihrer Funktionsbereiche (Liegen und Säugen, Fressen, Aktivität und Kotplatz). Zudem ermöglicht sie das erfolgreiche Abferkeln auch in einem Aussenklimastall. Eine baulich auch an Warmställe angepasste Weiterentwicklung ist die «WelCon Abferkelbucht» (siehe unter weiterführende Informationen).

Bauliche Kennzeichen

Die Bucht besteht aus einer Abferkelkiste, die mit 2,00 x 2,20 Metern eine weitaus grössere Liegefläche bietet als gängige Abferkelbuchten. Die Zahlen aus Wels sprechen dafür, dass auch ohne Ferkelabweiser, dafür mit einer grossen Liegefläche die Erdrückungsverluste reduziert werden können. Zum Schutz gegen Kälte ist ein Deckel aus Kokosfasern angebracht, der je nach Temperatur geöffnet oder geschlossen werden kann.

Der Fressplatz ist als schmaler Fressstand im Innenbereich ausgeführt. Eine Raufutterraufe befindet sich im Auslauf. Futter und Wasser gelangen nicht in den trockenen Liegebereich. Die Zuleitungen für die Tränken im Auslauf sind als Ringleitung im Erdboden auf Frosttiefe verlegt.

Vorhänge an den zwei Längsseiten des Stalles ermöglichen auch an heissen Tagen eine ausreichende Belüftung. Damit wird zugleich die Fliegenbelastung reduziert, da Fliegen gut belüftete Bereiche meiden.

  • Zur Isolierung der Liegefläche wurde am Standort in Wels ein Unterbau aus einer circa 20 Zentimeter dicken Schaumglasschotterschicht eingebracht. Senkrecht verlegte XPS-Platten dämmen den Liegebereich vom restlichen Baukörper, sodass Kälte weder vom Bediengang noch vom Auslauf in den Liegebereich übertragen werden kann.
  • Das Pultdach wird als Kaltdach ausgeführt und mit Trapezblech eingedeckt. Die Unterkonstruktion verhindert einen Wärmestau unter dem Blechdach und sorgt für Be- und Entlüftung.
  • Die Verwendung von Holz ermöglicht einen höheren Eigenleistungsanteil und stellt eine baubiologisch nachhaltige Lösung dar. In Wels wurden glatte, gut zu reinigende Dreischichtplatten verwendet, bei denen es auch aus hygienischer Sicht keine Bedenken gibt.

Die Kosten liegen aufgrund der einfachen Bauweise etwa 20 Prozent unter den Stallplatzkosten einer Bucht in massiver Bauweise.

Weil die «Welser Abferkelbucht» keinen Patentschutz hat, existieren in der Praxis verschiedene Variationen. 

Folgende Anbieter haben die Bucht im Programm:

Bräuer Stalltechnik (externe Webseite)
Schauer Agrotonic GmbH (externe Webseite)

Das Welser Original kann besichtigt werden an der HBLFA-Aussenstelle in Thalheim/Wels (Österreich):

Institut für Bio-Landwirtschaft & Nutztierbiodiversität
HBLFA Raumberg-Gumpenstein
Austrasse 10
4600 Wels/Thalheim

Fachberater

Werner Hagmüller, Erfinder der «Welser Abferkelbucht», ist als Fachberater unter office(at)schweinekompetenz.at zu erreichen.

Ähnliche Schweizer Abferkelbucht

In der Schweiz wurde eine ähnliche Bucht in ein bestehendes Kaltstallgebäude eingebaut, um über eine Abferkelkiste einen warmen Abferkelbereich zu erzielen. Die Ferkelverluste konnten damit gesenkt werden. 

ATX Suisse GmbH (externe Webseite)

Autorin: Barbara Früh, FiBL

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