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Unkrautregulierung bei Biozuckerrüben

Die mechanische Unkrautregulierung bei den Biozuckerrüben ist eine grosse Herausforderung. Die Anzahl Arbeitsstunden für das Vereinzeln und Jäten in der Reihe, beeinflusst die Wirtschaftlichkeit massgebend. Ziel ist ein Handarbeitsaufwand von unter 150 Stunden je Hektare. Trotz guter Mechanisierung sind in der Regel zwei Durchgänge von Hand notwendig. Es sollten genügend Arbeitskräfte zur Verfügung stehen, damit die Arbeit in kurzer Zeit erledigt werden kann.

Wenn das Unkraut gegenüber der Kulturpflanze einen Vorsprung hat, gestaltet sich die Unkrautregulierung sehr schwierig und aufwendig. Der Biozuckerrüben­pflanzer ist immer in der Defensive.

Um dies zu vermeiden haben sich bisher folgende Massnahmen bewährt:

  • Unkrautkur mit Striegel, Egge, Schleppe vor der Saatbettbereitung. Je nach Bodenzustand und Witterung erfolgen ein bis drei Durchgänge mit zirka 10 bis 14 Tagen Abstand.  Eher spätere Saat, wenn der Boden genügend erwärmt ist, zirka 10. bis 20. April.
  • Mit einer ca. 10 Prozent höheren Saatdichte können Verluste bei der Unkrautregulierung in Kauf genommen werden.
  • Blindstriegeln: Vor dem Auflaufen ist es bei tiefer Saat möglich, den Hackstriegel oder die Bodenfräse einzusetzen. Bei normaler Saattiefe muss äusserst flach gearbeitet werden, damit die Rübensamen nicht bewegt werden.
  • Hacken mit Schutzscheiben zur Vermeidung von Verschüttungen so früh als möglich.
  • Beim Hacken ohne Schutzscheiben Geschwindigkeit entsprechend anpassen, damit es keine Verschüttungen gibt.
  • Der Striegel ist effektiv, um Unkräuter im Keimblattstadium in der Reihe zu eliminieren, wenn genügend Feinerde vorhanden ist. An einem Tag hin und am nächsten Tag zurückfahren zeigt gute Effekte.
  • Der Striegeleinsatz vor dem Vereinzeln erfolgt mit wenig Druck, um Pflanzenausfällen zu vermeiden.
  • Vereinzeln ab dem 2-Blatt Stadium der Zuckerrübe, so kann kleines Unkraut in der Reihe effizienter von Hand entfernt werden.
  • Nach dem Vereinzeln folgen noch ein oder zwei Hackdurchgänge zwischen den Reihen.
  • Die Fingerhacke kann ab dem 4-Blatt-Stadium eingesetzt werden, jedoch sollten die Rüben einheitlich sein, was nicht immer gewährleistet ist.
  • Geräte mit leichtem Anhäufelungseffekt vermögen das Unkraut auch in der Rübenreihe zu verschütten (vor allem im letzten Hackdurchgang wichtig).
  • Am Nachmittag hacken, wenn die Pflanzen biegsamer sind.
  • Das Versamen von Unkräutern vermeiden, um das Samenpotenzial im Boden nicht weiter zu erhöhen.

Unkraut sollte dann reguliert werden, wenn es notwendig ist und nicht erst, wenn Zeit dafür vorhanden ist.

Mitte Mai sollten mindestens 36 000 Pflanzen pro Hektare gezählt werden. Das sind bei einem Reihenabstand von 50 Zentimeter auf 10 Laufmeter 18 gesunde Pflanzen. Wird diese Mindestbestandesdichte nicht erreicht, sollte zusammen mit der Beratung das weitere Vorgehen besprochen werden. Das Optimum liegt bei 90'000 Pflanzen pro Hektare

Maschinendemo

Zwei kameragesteuerte In-Row Hackgeräte im Zuckerrüben-Praxistest

(02.08.2025) Auf dem Betrieb der Familie Vetterli sind Zuckerrüben eine wichtige Kultur. Um wirtschaftlich zu bleiben, ist es entscheidend, den Aufwand für die Unkrautregulierung zu reduzieren. Vetterlis gehörten zu den ersten, die den autonomen Sä- und Hackroboter Farmdroid in Zuckerrüben einsetzten. Die Weiterentwicklungen in der Hacktechnik innerhalb der Reihen verfolgen sie seither mit grossem Interesse.

Im Film zeigt der Betrieb «Vetterlifarm» zwei neue kameragesteuerte In-Row Hackgeräte im praktischen Einsatz:

  • das Ullmanna Hackgerät Typ Newman und
  • die Cavalleretti Bioguard mit dem AgAI Vision System von Dahlia Robotics.

Im Fokus steht die mechanische Unkrautregulierung direkt in der Reihe als wichtige Massnahme im Zuckerrübenanbau, um den Einsatz von Handarbeit und Pflanzenschutzmitteln zu reduzieren.

Themen im Video:

  • Praxiseinsatz auf dem Feld mit Zuckerrüben
  • Unterschiede zu autonomen Hackrobotern wie FarmDroid
  • Vorteile kameragesteuerter Systeme mit RTK-GPS
  • Anpassung an neue Kulturen durch lernfähige KI
  • Bedienung, Flächenleistung & Investitionskosten
  • Einschätzung durch den Landwirt Marcel Vetterli
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