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Anbautechnik

Welche Mischkulturen haben sich bewährt?

Als bisher beste und einfachste Variante hat sich ein Mischfruchtanbau von Eiweisserbsen mit Gerste ergeben. Entscheidend für die Wahl der beiden Mischungspartner sind die Synergien im Feld, das gleiche Abreifverhalten und die Verwertung in der Mühle. Eiweisserbsen werden von der Gerste gestützt, was die Konkurrenz gegenüber dem Unkraut deutlich verbessert. Durch die Stützfunktion wird auch Erntbarkeit der Erbsen einfacher und es treten weniger Verluste auf. Die Mischungen können mit einer ganz normalen Getreidesämaschine auf 12 cm gedrillt werden. Ein Hackdurchgang ist nicht notwendig. Eine Stickstoffdüngung ist nicht notwendig. Diese fördert nur das Getreide, hemmt aber die Entwicklung der Leguminosen.

Anstelle von Eiweisserbsen können auch Gemenge von Ackerbohnen mit Hafer angebaut werden. Diese reifen auch gleichzeitig ab. Ackerbohnen brauchen aber keine Stützfrucht. Hier übernimmt der Hafer nur eine Risikoabsicherung falls die Ackerbohne wegen Trockenheit, Blattläusen oder Auswinterung ausfällt. Für den Anbau ungeeignet sind flachgründige, zur Trockenheit neigende Böden. Ackerbohnen können auch auf schweren, kalkreichen Böden angebaut werden, während Eiweisserbsen eher mittelschwere Böden mit ph über 6 bevorzugt. Ackerbohnen sind im Anbau robuster und eignen sich für niederschlagsreichere Gegenden. Dank dem kräftigen Wuchs unterdrücken sie nach dem Reihenschluss das Unkraut.

Herbst- oder Frühjahrssaten?

Insbesondere die Herbstaussaaten haben stark an Bedeutung zugenommen. Gegenüber der Frühjahrsaussaat hat diese den Vorteil, dass die Blütenbildung vor den Trockenperioden erfolgt und die Pflanzen genug stark gegen Blattlausbefall sind. Allerdings kann es in tiefen Lagen wie im Winter 2011/2012 an Orten mit lang anhaltenden Kahlfrösten zu grösseren Auswinterungsschäden kommen. In höheren Lagen um 600 m ist deshalb eine Frühjahrssaat angezeigt. Diese kann ab Ende Februar erfolgen, wenn der Boden gut abgetrocknet ist. Im Frühjahr ertragen Erbsen oder Bohnen Spätfröste bis minus 4 °C.

Wie werden Mischkulturen ausgesät?

Es empfielt sich das Saatgut bevor es in die Sämaschine gefüllt wird, in einen separaten Behälter zu mischen. Danach sollte die Homogenität der Mischung überprüft werden. Im Handel sind auch Fertigmischungen erhältlich. Die Mischungen können mit einer normalen Getreidesämaschine ausgesät werden. Die Saattiefe beträgt zwischen 3 und 4 cm. Es ist auch möglich, die Erbsen und Ackerbohnen als Einzelkorn tiefer zu säen und das Getreide in 3 cm zu drillen.  Der Reihenabstand ist wie beim Getreide normalerweise 12 cm.

Mischungsverhältnis

Die Saatdichte ist als Prozentsatz (%) der Saatdichte in Reinkultur angegeben.

Mischung     Erbsen      Ackerbohne      Gerste      Triticale      Hafer     Wintermischung (W)
Sommermischung (S)  
  
Bermerkungen, Empfehlungen
EE-G 80   40     WS Beste Variante bisher, üblichste Mischung
EE-G 100   20     WS Hohen Leguminosenanteil dei der Ernte
Höheres Lagerungsrisiko
FE-T 80     40   W Triticale ist für EE zu konkurrenzstark
AB-H   80     40 WS  
AB-T   80   40   W  

EE= Eiweisserbse, FE= Futtererbse, G= Gerste, T= Triticale, AB= Ackerbohne, H= Hafer

Referenz: Anzahl Körner pro m2 für Saatdichten in Reinkulturen

Wintereiweisserbsen = 95
Sommereiweisserbsen = 95
Winterackerbohnen = 60

Ernte von Mischkulturen

Die Ernte von Mischkulturen muss auf die Eiweisserbsen ausgerichtet sein. Mit zuviel Wind wird das Getreide sauber gedroschen, die Eiweisserbsen werden aber zerschlagen und es gibt viel Bruch. Die Ernte erfolgt mit einem normalen Mähdrescher mit speziellem Sieb für Eiweisserbsen. Der Zeitpunkt richtet sich nach der Abreife der Eiweisserbsen und einem möglichst tiefen Feuchtigkeitsgehalt. Das Erntegut wird in Bigbags oder auf Kippern in der Sammelstelle angeliefert. Die Erbsen sollten bei der Ernte möglichst trocken sein, dass es keine oder nur geringe Trocknungskosten gibt. Die maximale Feuchtigkeit ist 13.5 %. Der Toleranzwert für Schwarzbesatz liegt bei 0.5 %.

Zusammenfassende Informationen

Flyer: Körnerleguminosen in Mischkultur statt Sojaimporte (601.3 KB)

 

Letzte Aktualisierung dieser Seite: 15.02.2013

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