Der Schweizer Bio-Viehtag
Der Schweizer Bio-Viehtag findet seit 2018 regulär alle zwei Jahre statt und bietet Austausch und Wissensvermittlung zu Tierhaltungsthemen in der Schweiz.
4. Schweizer Bio-Viehtag in Frick AG
Am 29. Oktober 2025 treffen sich am vierten Schweizer Bio-Viehtag Praktiker*innen mit Beratungspersonen und Forschenden. Auf dem Programm stehen neben einem breiten Spektrum von Referatsthemen auch eine Nachzuchtschau und elf weitere Themenposten. Dazu kommt ein Ausstellungsbereich mit Bewährtem und Innovationen. Gastgeber ist dieses Jahr das FiBL in Frick.

Die Planung des Bio-Viehtags läuft auf Hochtouren. Der Anlass findet alle zwei Jahre im Wechsel mit dem Bio-Ackerbautag statt und steht dieses Jahr unter dem Motto "Bio-Tierhaltung – wegweisend in die Zukunft". Organisiert wird der Event von Bio Aargau, Bio Suisse, dem landwirtschaftlichen Zentrum Liebegg und dem FiBL.
Wetterextreme und Tierseuchen
Von Strategien zum Umgang mit Trocken- und Nässeperioden in der Raufutterproduktion über Perspektiven in der Bioweiderinderhaltung bis hin zum Umgang mit Tierseuchen – auch die diesjährige Ausgabe des Bio-Viehtags bietet wiederum eine breite Palette an praxisorientierten Inputs. Neben Themenposten warten am 29. Oktober 2025 am FiBL ein interessantes Rahmenprogramm mit Referaten und ein Ausstellungsbereich auf die Besucher*innen.
Zwölf Themenposten: Von Ausstieg bis Zucht
Der Anlass richtet sich an Tierhaltende aller Produktionsrichtungen, Berater*innen, Forschende und Auszubildende sowie weitere interessierte Personen aus der Biobranche.
Im Zentrum des Anlasses stehen die zwölf Themenposten im Stall und auf den Feldern des FiBL Hofs. Referent*innen zeigen innovative und bewährte Ansätze aus Praxis, Beratung und Forschung und geben ihr Fachwissen an den folgenden Themenposten weiter:
- Futterhecken & Agroforst
- Sau Karawan – bodenschonende Freilandhaltung von Schweinen
- Ausstieg aus dem Kükentöten
- Futterbau & Klima – Absicherung der Raufutterproduktion
- Stressreduktion durch Hoftötung
- Perspektiven der Bioweiderinderhaltung
- Nachtzuchtschau Bio-KB-Stiere
- Tierseuchen am Beispiel Blauzungenkrankheit
- Nutzungsdauer schweizerischer Milchkühe
- Wie richte ich meinen Betrieb für die Zukunft aus?
- Beweiden von Ackerflächen
- Kleinwiederkäuer
Ausstellungsbereich ergänzt das Fachprogramm
Einen ersten Einblick in die Themenposten gibt es ab sofort auf der Website des Bio-Viehtags. Ergänzend zu den Posten findet am Nachmittag eine Serie an Fachreferaten statt.
Neben den thematischen Inputs bietet auch der Verpflegungs- und Ausstellungsbereich die Möglichkeit für Gespräche mit Berufskolleg*innen und Dienstleistern aus der Branche. Weitere Informationen zum Anlass werden laufend auf der Website aufgeschaltet.
Judith Köller, Bio Suisse
Weiterführende Informationen
www.bioviehtag.ch (Website Bio-Viehtag)
3. Schweizer Bio-Viehtag in Landquart GR
Der 3. Schweizer Bio-Viehtag mit Themenposten zu Rindvieh, Kleinwiederkäuern, Geflügel, Pferden und Bienen fand am 4. Mai 2023 bei strahlendem Wetter auf dem Plantahof in Landquart GR sowie den beiden benachbarten Biobetrieben Biohof Campania und Rütihof statt. Besucht wurde er von Landwirtinnen und Landwirten aus der ganzen Schweiz und dem Ausland.
Am Forum zur Wiederkäuerfütterung wurden die Herausforderungen der neuen Fütterungsrichtlinien von Bio Suisse veranschaulicht. FiBL Berater Christophe Notz stellte das Projekt zur reduzierten Eiweissfütterung in intensiven Biomilchviehbetrieben vor, das von 2019 bis 2021 auf 16 Schweizer Biobetrieben durchgeführt wurde. Danach erläuterten die beiden Biolandwirte Fadri Riatsch von Vnà GR und Peter Wolf aus Buchen im Prättigau GR ihre Erfahrungen mit den neuen Richtlinien.
An den 16 Themenposten wurde Praxiswissen zu Fütterung, Mast, Haltung, Tierwohl, Tiergesundheit, Zuchtmethoden, Futterbau und Hofdünger-Management vermittelt. Rund fünfzig Expertinnen und Experten aus Praxis, Beratung und Forschung standen im Einsatz, gaben Einblick in die Themen und beantworteten Fragen. Der Bio-Viehtag 2023 wurde finanziell unterstützt von Coop, Bio Inspecta, der Alternativen Bank Schweiz, der Stiftung Soliva und dem Amt für Landwirtschaft und Geoinformation Graubünden.
Ania Biasio, FiBL
Impressionen
Filme zum Bio-Viehtag 2023
Vier Filme geben einen Einblick in den Schweizer Bio-Viehtag 2023
Zu den Bio-Viehtag-Filmen 2023 (Rubrik Tierhaltung)
Weiterführende Informationen
Filme zum Schweizer Bio-Viehtag 2023
Dossier zum 3. Bio-Viehtag im Schweizer Bauer (1.3 MB)
(Verwendung auf Bioaktuell.ch mit freundlicher Genehmigung vom Schweizer Bauer)
RTR / Telesguard: Der Plantahof war Treffpunkt für Biobäuerinnen und -bauern (Website RTR)
Bioaktuell-Magazin 3|23: Schwerpunkt Bio-Viehtag (Rubrik Aktuell)
Programm und Themenposten 2023 (1.6 MB)
Rätisches Grauvieh Schweiz (Website des Vereins)
www.bioviehtag.ch (Website Bio-Viehtag)
Themenposten 2023 auf dem Plantahof
Ressourcen- und Proteineffizienz beim Milchvieh
Mit Hilfe einer an der HAFL entwickelten Methode wurden die zwei Plantahof-Herden bezüglich der Nahrungsmittel- und Flächenkonkurrenz verglichen und beurteilt. Gestützt auf Versuche mit Milchkühen wurden die Zusammenhänge zwischen Proteinversorgung und -effizienz aufgezeigt.
Beat Reidy, HAFL; Fredy Schori, Agroscope
Der neue monetäre Zuchtwert
Der neue Zuchtwert «SWI monetär» ist der erste monetäre Zuchtwert, der den wirtschaftlichen Mehrwert der passenden Genetik in Franken pro Jahr aufzeigt. Der neue Zuchtwert wurde vorgestellt und anhand verschiedener Tiere aus den beiden Plantahof-Herden verglichen. Zudem konnten aktuelle Bio-KB-Stiere und erste Nachkommen bestaunt werden.
Anet Spengler, FiBL; Andreas Häberli, IG Neue Schweizer Kuh; Marcel Wipfli, Plantahof
Bio-KB-Stiere (Projektwebsite)
Kunstwiesenmischung mit Kräuterzusatz
Der Biobauer Sepp Braun aus Freising (D) stellte seine mit Kräutern erweiterte Kunstwiesenmischung vor. Verschiedene Wurzeltypen sollen den ganzen Wurzelraum optimal nutzen und die sekundären Pflanzeninhaltsstoffe den Tieren zugutekommen. Im Vergleich dazu präsentierte Daniel Suter die für Biobetriebe bewährten AGFF Standardmischungen.
Sepp Braun, Biolandwirt; Daniel Suter, Agroscope
Parasitenmanagement beim Kleinwiederkäuer
Die Lebenszyklen der wichtigsten Parasitengruppen und deren Besonderheiten wurden veranschaulicht und Tipps für ein gutes Management präsentiert. Zudem wurde mit den Teilnehmenden über mögliche alternative Behandlungskonzepte, Methoden zur Früherkennung und eine tolerierbare Parasitenbürde diskutiert.
Steffen Werne, FiBL; Stefan Geissmann und Martina Schäfli, Plantahof
Bestandesbetreuung mit Homöopathie und Pflanzenheilkunde
Welche Auswirkung hat die homöopathische Bestandesbetreuung auf den Betrieb? Neben erfolgreichen Anwendungsbeispielen der Homöopathie und der Phytotherapie in der Plantahof-Herde wurde aufgezeigt, welche Auswirkung die Einführung der Homöopathie auf den Betrieb hat und wie pflanzliche und homöopathische Mittel einfach eingesetzt werden können.
Erwin Vincenz, Kometian; Ariane Maeschli, FiBL; Sabine Bosshard, Plantahof
Bestandeslenkung und Umgang mit Trockenheit im Naturfutterbau
Auf einer Naturfutterbauparzelle wurde der Einfluss auf die Bestandeslenkung durch unterschiedliche Nutzung (Schnitt- gegenüber Mähweidenutzung) veranschaulicht. Zudem stellten Andreas Lüscher und Manuel Schneider Forschungsergebnisse zum Umgang mit Trockenheit und Bewässerung im Naturfutterbau vor.
Andreas Lüscher, Agroscope / AGFF; Manuel Schneider, Agroscope; Gian Andrea Hartmann, Plantahof
Praktische Bienenförderung auf dem Biobetrieb
Wie können wir Bienen und Insekten mit einem vielfältigen Blütenangebot und einer schonenden Mähtechnik unterstützen? Was sind die wichtigsten Unterschiede der Bioimkerei?
Flurina Müller und Mathias Götti Limacher, BienenSchweiz; Bruno Walder, Plantahof
Schlaumähen - Insekten & Co. schützen (Website der Sensibilisierungskampagne)
Blühflächenprojekt von BienenSchweiz (Projekt auf der Plattform Bienen.ch)
Plattform mit Informationen zu Honig- und Wildbienen (Website der Bienenorganisationen unter dem Dach von Apisuisse)
Themenposten 2023 auf dem Rütihof
Vollweide und Melkroboter sind kein Widerspruch
Marcel Schwager gab einen Einblick in die Funktionsweise des Melkroboters, und Rahel Joss berichtete von ihren Erfahrungen auf dem eigenen Betrieb.Marcel Schwager, Lely; Rahel Joss, Biolandwirtin
Mutter- und Ammengebundene Kälberhaltung in der Milchproduktion
In der Praxis gibt es sehr viele betriebsindividuelle Systeme der mutter- und ammengebundenen Kälberaufzucht. Anhand eines Betriebsbeispiels wurden die Vor- und Nachteile verschiedener Parameter wie die Kälber- oder Eutergesundheit genauer beleuchtet. Zudem stellte der Betriebsleiter seine Umsetzung vor.
Claudia Schneider, FiBL; Andreas Gabathuler, Betriebsleiter Rütihof; Flurin Frigg, Biolandwirt; Cornelia Buchli und Julia Rell, MuKa Fachstelle
Aktivstall für Pferde – ein Vorzeigebeispiel
Der Fokus des Postens lag auf den Themen Parasitenmanagement, Slow-Feeding und dem Aktivstall für Pferde.
Christa Wyss, Agroscope; Alice Raselli, Schweizer Tierschutz; Hubertus Hertzberg, Uni Zürich
Rotationskreuzung statt Reinzucht
Bei der Rotationskreuzung werden verschiedene Rassen miteinander gekreuzt und somit den Heterosiseffekt genutzt. Welche Vor- und Nachteile diese Zuchtmethode hat und wie sie auf dem eigenen Betrieb praktisch umgesetzt werden kann, wurde an diesem Posten aufgezeigt.
Marc Grüter, Biolandwirt; Andreas Melchior, IG Weidemilch
Gute Hofdünger – Ein Beitrag für Boden und Klima
Welche Auswirkung hat die Lagerung, Aufbereitung und Ausbringung von Hofdüngern auf den Boden und das Klima? Vorgestellt wurden die Unterschiede von Gär- und Rindergülle, Eigenschaft und Anwendung von Pflanzenkohle und die Vor- und Nachteile der Mistkompostierung.
Else Bünemann und Hanna Frick, FiBL
Themenposten 2023 auf dem Biohof Campania
Zweinutzungshuhn und Bruderhahn im Vergleich
Anhand zweier Modelle (Zweinutzungshuhn und Bruderhahnaufzucht) wurden Wege zum Ausstieg aus dem Kükentöten aufgezeigt. Teilnehmende erhielten Informationen zu Absatzmöglichkeiten und praktische Tipps zur Aufzucht von Junghähnen und Hennen.
Roman Clavadetscher, Gallina Bio; Herman Lutke Schipholt, Berater Zweinutzungshuhn; Inga Günther, ÖTZ
Ökologische Tierzucht (Website der gGmbH von Bioland und Demeter)
Weidemast – das optimale Schlachttier im passenden Absatzkanal
Weidemastkanäle und deren Anforderungen wurden genauer beleuchtet und es wurde aufgezeigt, welche Anforderungen die Weitermäster an die Remonten stellen.
Michael Heierli, Linus Silvestri AG; Franz Steiner, FiBL; Heinz Herzog, IG Bio Weide-Beef
Minimierung von Gefiederschäden bei Legehennen
Anhand von MTool wurde aufgezeigt, wie Federpicken und Kannibalismus bei Jung- und Legehennen frühzeitig erkannt und entsprechende Massnahmen ergriffen werden können.
Christiane Keppler, Gallicon Geflügelberatung; Christine Brenninkmeyer, FiBL
Remontierung: Mit einer gezielten Nachzuchtstrategie zur passenden Mutterkuh
Wie züchte ich die passende Mutterkuh für meinen Betrieb? Eine gezielte Remontierung gewinnt auch für Mutterkuhbetriebe an Bedeutung, nachdem der Zukauf von nicht-bio Rindern eingeschränkt ist. Die Zuchtpapiere liefern Grundlagen für eine gezielte Suche nach passenden Remontierungstieren und / oder dem passenden Herdenstier.
Andrea Accola, Plantahof; Hansandrea Marugg, Mutterkuh Schweiz
2. Schweizer Bio-Viehtag 2021 (online)
Gemeinsam mit Berufskollegen und Berufskolleginnen fachsimpeln und sich über aktuelle Themen der Biotierhaltung austauschen: Das bot der Bio-Viehtag auch 2021, allerdings in einem etwas anderen Format. Der ursprünglich in Develier (JU) geplante Bio-Viehtag fand als Online-Event statt.

Der zweisprachige Anlass umfasste eine breite Palette an Themenposten zur Rindvieh-, Schweine- und Legehennenhaltung und bot die Möglichkeit, direkt von zu Hause aus einen Einblick in verschiedene Biobetriebe zu erhalten, sei dies beispielsweise zur Gestaltung des Auslaufs bei Mastschweinen oder der idealen Weidekuh. Jeder Posten dauerte eine halbe Stunde, gefolgt von einer halben Stunde offener Diskussion.
Der zweite Schweizer Bio-Viehtag wurde organisiert von Bio Suisse, dem FiBL, der Fondation Rurale Interjurassienne, Bio Jura und der Familie Saucy in Develier. Unterstützt wurde der Anlass von Coop als Hauptsponsor sowie den Co-Sponsoren Fondation Sur-la-Croix, Alternative Bank Schweiz und bio.inspecta.
Filme zum Bio-Viehtag 2021
Da der Event online durchgeführt werden musste, wurden die Themenposten mit Filmen ergänzt. Diese stehen nach wie vor auf dem FiBL-YouTube-Kanal zur Verfügung.
Zu den Bio-Viehtag-Filmen 2021 (Rubrik Tierhaltung)
Weiterführende Informationen
Filme zum Schweizer Bio-Viehtag 2021 (Rubrik Tierhaltung)
Dossier zum 2. Bio-Viehtag im Schweizer Bauer (2.7 MB)
(Verwendung auf Bioaktuell.ch mit freundlicher Genehmigung vom Schweizer Bauer)
Programm und Themenposten 2021 (256.0 KB)
www.bioviehtag.org (Website Bio-Viehtag)
Schwerpunktthema im Bioaktuell 4|2021
Erfolgreich gestartet - Artikel im Bioaktuell 6|2018 (248.8 KB)
Diverse Artikel zum ersten Bio-Viehtag - Bioaktuell 4|2018
Tierhaltung (ganze Rubrik)
Letzte Aktualisierung dieser Seite: 06.05.2023