Derzeit werden genügend Lebensmittel für die ganze Weltbevölkerung produziert. Trotzdem leidet immer noch jeder zehnte Mensch an Hunger. Internationale Forschungsprojekte zeigen, dass der Biolandbau gerade in ärmeren Gebieten oft mindestens ebenso hohe Hektar-Erträge liefert wie der konventionelle, häufig profitabler ist und dabei die natürlichen Ressourcen schont.
Die wahren Probleme sind neben der fehlenden Kaufkraft die folgenden:
- Ein Drittel der produzierten Nahrungsmittel wandert ungenutzt in den Abfall.
- Fruchtbare Äcker werden missbraucht, um Treibstoff statt Nahrung herzustellen.
- Hochwertiges Getreide, Mais, Soja und Speiseöl wird Nutztieren verfüttert, während Millionen Menschen an Hunger leiden. Die Fläche für eine Portion Schweineschnitzel könnte dabei fünf Portionen Biosoja produzieren.
Versorgungssicherheit und Nachhaltigkeit
Entscheidend für den ökologischen Fussabdruck ist der Konsum tierischer Produkte sowie Food Waste. Die Lösung heisst Ressourceneffizienz, konkret die Reduktion der Verschwendung, mehr Pflanzenproduktion für den Menschen (Feed no Food), weniger, dafür nachhaltig produzierte tierische Produkte und deren vollständige Verwertung (From Nose to Tail).
Versorgungssicherheit und Nachhaltigkeit gibt es nur gemeinsam. Der Biolandbau arbeitet mit der Natur, schont die Ressourcen und ist «enkeltauglich». Er leistet einen wesentlichen Beitrag für die Ernährungssicherheit, die Gesundheit von Menschen, Tieren und Böden, die Wasserqualität, die Biodiversität sowie den Klimaschutz. Ernährungssicherheit gibt es nur mit verlässlichen, nachhaltigen Handelsbeziehungen. Dies zeigt sich überdeutlich im Ukraine-Konflikt.
Quelle: Medienmitteilung von Bio Suisse vom 10. Mai 2022