Das Zeitfenster nach der Getreideernte bietet die beste Möglichkeit, Wurzelunkräuter nachhaltig zu reduzieren und zu unterdrücken. Blacken, Disteln, Winden oder Quecken nehmen oft schleichend zu. Einzelne Pflanzen können sich unbemerkt ansiedeln und über die Jahre nesterweise so stark ausbreiten, dass sie nur noch ganzflächig regulierbar sind. Oft werden auch stark verseuchte Parzellen neu übernommen und es stellt sich die Frage, wie diese mechanisch «saniert» werden können.
Je nachdem, welches Wurzelunkraut vorrangig reguliert werden soll und wie der Bodenzustand ist, ändern die Technik und die Bearbeitungstiefe. Wichtig ist, dass der Boden ganzflächig durchschnitten wird und zwar in einer Tiefe, in der die meisten Wurzelknospen liegen. Die Bearbeitungstiefe variiert je nach Bodentyp und Unkraut zwischen 6 und 12 cm. Das Ziel ist, die Wurzeln und unterirdischen Ausläufer an die Oberfläche zu bringen und vertrocknen zu lassen.
Am einfachsten geht es in leichten Böden mit einer Kombination aus Grubber und Federzahnegge, schwieriger ist es in schweren Böden wo man am besten eine Kombination aus Schälpflug und Kreiselegge einsetzt. Hier besteht das Risiko, dass die Wurzeln im Boden liegen bleiben und wieder austreiben können. Der Vorgang des Freilegens muss deshalb bei hohem Befall wiederholt werden. Schlussendlich bleibt dann bis zur nächsten Hauptkultur keine Zeit mehr für eine Gründüngung. Bei nicht sehr hohem Unkrautdruck genügt ein Durchgang mit einem Schälpflug oder einem Grubber und eine sofortige Begrünung. HD
Maschinenvorführung am 17. August in Birr AG
Am 17. August findet auf dem Neuhof in Birr AG eine Maschinendemonstration zur schonenden Bodenbearbeitung und Regulierung von Wurzelunkräutern statt. Die Details dazu stehen in der Agenda:
Maschinenvorführung in Birr AG
Weiterführende Informationen
Distel und Quecke – was tun? (194.5 KB) (Artikel Zeitschrift Bioaktuell 6|2016)
Mehrjährige Unkräuter (Unkrautregulierung im Ackerbau)