Bereits kommen auf den ersten schneefreien Flächen Rosetten von «Problempflanzen» zum Vorschein. «So früh wie möglich» ist die beste Zeit, um unerwünschte Pflanzen zu entfernen. Nun lässt sich zum Beispiel der verästelte Wurzelballen des Alpenkreuzkrauts am besten unversehrt herausziehen. Dazu eignen sich Geräte mit Zinken. Nicht geeignet sind Spaten oder Spatenhacken, da diese die Wurzeln Abtrennen. Ebenso bei der Ackerkratzdistel sollen nur Geräte mit Zinken eingesetzt werden. Denn Ackerkratzdisteln machen Ausläufer, und müssen deshalb besonders sorgfältig herausgezogen werden.
Die Wurzel der Alpenblacke lässt sich hingegen mit wenig Aufwand aus dem Boden ziehen. Denn sie hat im Gegensatz zur Wiesenblacke eine nur wenig unter der Oberfläche waagrecht verlaufende Hauptwurzel. Wenn dann anschliessend die jungen Blätter geschnitten werden, erhalten die Gräser mehr Licht und dadurch einen Wachstumsvorsprung. Ist der Boden allzu dicht mit Blacken bewachsen, hilft die Einsaat einer Berggrasmischung und gleichzeitig ein wiederholtes schneiden der Blacken, damit die Blätter das nachwachsende Gras nicht zudecken.
Nach den ersten mechanischen Massnahmen sollten die Problemflächen möglichst früh und noch vor dem grossen Alpauftrieb mit Jungvieh abgeweidet werden. Denn die beste Massnahme gegen Problempflanzen ist ein gutes Weidemanagement. Büsche und Waldaufwuchs können warten und erst geschnitten werden, wenn mehr Zeit oder Helfer zur Verfügung stehen, beispielsweise im Herbst.
Kurs «Problempflanzen auf Alpen und Dauerweiden»
Wie eine Alp nachhaltig und ohne Herbizide fachgerecht bewirtschaftet werden kann, ohne Direktzahlungskürzungen zu riskieren, wird am 15. Mai 2019 in Einsiedeln SZ behandelt.
Kurs «Problempflanzen auf Alpen und Dauerweiden» (Rubrik Agenda)
Weiterführende Informationen
Unkrautregulierung im Grünland (Rubrik Pflanzenbau)
Franz Josef Steiner, FiBL