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Kartoffeln bewässern häufig lohnenswert – Bericht von der Biokartoffeltagung 2017

Meldung  | 

Vergangene Woche fand die Biokartoffeltagung des FiBL in Frick statt. Das Tagungsprogramm setzte unter anderem einen Schwerpunkt auf Bewässerung im Kartoffelanbau.

Interessierte Zuhörerinnen und Zuhörer bei der Biokartoffeltagung 2017 (Foto: FiBL, Theresa Rebholz)

Zum Tagungseinstieg gab Ilona Meier, Produktmanagerin für Kartoffeln, Gemüse, Kräuter und Zierpflanzen bei Bio Suisse, einen Einblick in die aktuelle Marktlage bei Biokartoffeln. So wächst die Schweizer Anbaufläche seit Jahren kontinuierlich, doch kam es 2016 witterungsbedingt zu enormen Ernteeinbussen. Positiv sind die Entwicklungen auf dem Markt: 2016 stieg der Anteil von Biokartoffeln im Detailhandel auf 12.1 Prozent (2015: 11.4 Prozent). Diese Nachfrage kann in guten Jahren gerade durch die einheimische Ware gedeckt werden, in schlechten wie 2016 jedoch nicht. Abschliessend wies Ilona Meier darauf hin, dass die Daten zur Marktlage regelmässig auf www.bioaktuell.ch aktualisiert werden:
Biokartoffeln (Rubrik Markt)

Bewässerung gewinnt an Bedeutung

In Zeiten, in denen sich das Auftreten von Wetterextremen häuft, gewinnt die Bewässerung in der Landwirtschaft an Bedeutung, weshalb ein Fokus der Tagung auf diese Thematik gelegt wurde. Zunächst führte Andreas Rüsch vom Strickhof ins Thema ein und erläuterte, dass aus betriebswirtschaftlicher Sicht im Ackerbau nur bei Kartoffeln, Gemüse, Spezialkulturen und bedingt bei Mais eine Bewässerung lohnenswert sein kann. Im Schweizer Kartoffelanbau werden derzeit etwa zwanzig Prozent der Flächen beregnet. Dies rentiert sich laut Rüsch im langjährigen Mittel, da Wasser ein sehr limitierender Faktor bei der Kartoffelproduktion, v.a. bei der Knollenentwicklung, darstellen kann. Neben Mehrerträgen bringe die Bewässerung auch Stabilität bei den Erntemengen und damit bei der Lieferbereitschaft sowie Qualitätsvorteile durch eine ausgeglichenere Kalibrierung und weniger Missförmigkeit. Andreas Rüsch betonte, dass ein gezieltes Bewässerungsmanagement entscheidend sei, da falsche Bewässerung zu einer Reihe negativer Auswirkungen wie Bodenverschlämmung, Nitratauswaschungen usw. führen kann. Zudem sei wichtig zu berechnen, ab welchem Mehrertrag die Bewässerung auf dem eigenen Betrieb wirtschaftlich ist. Hierzu stellte Rüsch Herangehensweisen für die Praxis vor (siehe Präsentation unten).

Den Themenblock ergänzten Kurt Waldis von der Waldis Swiss AG, die Bewässerungssysteme für die Landwirtschaft vertreibt, und Biokartoffel-Produzent Peter Gross, der über seine Erfahrungen mit verschiedenen Bewässerungssystemen berichtete. Als Resümee der beiden Referate lässt sich zusammenfassen, dass es keine Patentlösung für die Beregnung gibt, da die Vor- und Nachteile der verschiedenen Bewässerungssysteme (Tropfschläuche, Rohrberegnung, Rollomat) je nach Betrieb abgewogen werden müssen. Als sinnvollste Methode kristallisierte sich in der Diskussion die Tröpfchenbewässerung in den Dämmen heraus, die etwa 20 bis 50 Prozent weniger Wasser benötigt als die Beregnungssysteme. Zudem ist sie schonender für die Kultur und bezüglich Krautfäule weniger riskant.

Mit Kompost gegen Rhizoctonia, Kartoffelsorten

Am Nachmittag referierte Christian Bruns von der Universität Kassel über die dortigen Forschungsversuche, mit Kompost gegen Rhizoctonia vorzugehen. Darüber hinaus gab Marion Schild vom FiBL, die auch durch die Tagung führte, einen Überblick über die Sortenversuche am FiBL (Weitere Informationen zu den Sortenversuchen siehe unten). Abschliessend berichtete Ottmar Binder, der auf seinem Biobetrieb u.a. 35 Sorten Kartoffeln anbaut kurzweilig über seinen Betrieb mit 65 Hektaren Ackerland am Kaiserstuhl in Süddeutschland.

Theresa Rebholz, FiBL


Weiterführende Informationen

Präsentation von Andreas Rüsch«Bewässerung im Kartoffelanbau» (8.8 MB)

Biokartoffelsortenprüfung (Rubrik Ackerbau)

Hinweis: Dies ist eine tagesaktuelle Meldung. Sie wird nicht aktualisiert.

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