Die Kirschessigfliege Drosophila suzukii wurde 2008 nach Europa eingeschleppt und hat im Mittelmeerraum bereits für starke Schäden gesorgt. Im Jahr 2011 wurde die Kirschessigfliege erstmals in der Schweiz nachgewiesen.
Im Gegensatz zu den in Europa heimischen Essigfliegen, die ihre Eier nur in überreife, faulende Früchte ablegen können, befällt die Kirschessigfliege gesunde Früchte am Baum. Durch den Madenfrass fallen die Früchte zusammen und beginnen zu faulen. Die Fliegen befallen alles Weichobst (Beeren, Kirschen, Trauben), sowie viele wilde Beeren.
Zur Vorbeugung werden eine frühzeitige, vollständige Ernte und das Vernichten befallener Früchte empfohlen. In diesem Jahr sollten alle sensiblen Kulturen mit Apfelessigfallen überwacht werden. Zur schnellen und einfachen Kontrolle bei der Flugüberwachung eignen sich Fallentypen mit Leimfalle. Beim Massenfang (eine Falle alle 2 bis 10 Meter vor allem an Parzellenrändern; im Schatten) ist der Einsatz einfacherer Fallen ökonomischer (siehe Bild). Als Köder wird Apfelessig mit einem Tropfen Seife verwendet.
Versuche aus Italien zeigen, dass die beste Regulierung des Schädlings mit dem Einsatz von engmaschigen Netzen (0.8 Millimeter) erreicht wird. Ein Massenfang der Fliegen an den Parzellenrändern war ebenfalls gut wirksam. Das BLW hat für 2012 den Einsatz von Spinosad und Pyrethrum unter Auflagen bewilligt. Bei Versuchen in Italien zeigte sich jedoch, dass trotz sehr intensivem Insektizid-Spritzplan bis zu 100 Prozent der Früchte befallen waren.
Der konventionelle Anbau steht damit grundsätzlich vor dem gleichen Problem wie der Bioanbau. Europaweit sind Forschungsprogramme zu neuen Regulierungsstrategien angelaufen.
Weiterführende Informationen
Drosophila suzukii (Rubrik Obstbau)