Pro Natura, der Schweizer Vogelschutz SVS/BirdLife Schweiz und der WWF Schweiz fordern eine alternative Feuerbrand-Strategie, die den Obstbau und die Hochstammobstbäume in der Schweiz für die Zukunft rüstet.
Die schweizerische Feuerbrandstrategie stehe vor einem Wendepunkt. 20 Jahre lang habe der Bund auf die Ausrottungsstrategie gesetzt, trotzdem
sei der Erreger im Jahr 2007 erstmalig in allen Kantonen nördlich der Alpen nachgewiesen worden und somit nicht mehr auszurotten. Man müsse mit dem Feuerbrand leben lernen.
Praxis und Forschung in Einklang bringen
Wolle der Bund den Feuerbrand in Zukunft besser bewältigen und den Obstbau und die Hochstammobstbäume erhalten, sei eine praxisgerechte Forschung zentral, finden die Umweltverände. Denn die Krankheit Feuerbrand und die Auswirkungen bei den Wirtspflanzen sei bei weitem noch nicht verstanden. Dabei sei endlich auf das Wissen der Bauern zurückzugreifen. Maya Graf, Biobäuerin und Nationalrätin der Grünen, werde diese Forderungen mit politischen Vorstössen im Parlament aufs Tapet bringen.
Die Umweltverände erachten folgende weiteren Massnahmen im Kampf gegen den Feuerbrand als unumgänglich:
- Der Bund bezieht die Erfahrungen aus den umliegenden Ländern insbesondere zum Genesungspotenzial der Bäume systematisch in eine moderne Feuerbrandstrategie ein.
- Rodungen von einzelnen stark befallenen Hochstammobstbäumen sind nur als allerletzte Notmassnahme zulässig. Bäume sollen, wo nötig, zurückgeschnitten werden.
- Entschädigungen bei Zwangsrodungen sind erst auszuzahlen, wenn neue Obstbäume oder andere Feldbäume gepflanzt wurden.
- Es sind leistungsorientierte Unterstützungsbeiträge mit klaren ökologischen Zielsetzungen an die Hochstamm-Obstbauern zu zahlen.
- Die Weiterbildung und die Beratung der Hochstammobstbauern ist auszubauen.
- Feuerbrandanfällige Zierpflanzen werden im Siedlungsgebiet konsequent durch nicht anfällige ersetzt.
- Praxiswissen wird systematisch gesammelt und ist in eine Bekämpfungsstrategie einzubeziehen.
- Einführung eines Forschungsschwerpunktes Hochstammobstbäume.
Die Mitteilung im vollen Wortlaut kann bezogen werden unter:
www.pronatura.ch/medien