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Forschungspartnerschaft von FiBL und fenaco

Meldung  | 

FiBL und fenaco gehen eine strategische Partnerschaft ein. Im Fokus der Forschungskooperation stehen in einer ersten Phase die Entwicklung und Umsetzung innovativer Lösungen für einen nachhaltigen Pflanzenschutz. Ziel des ersten gemeinsamen Projekts ist die Markteinführung eines Kupfer-Ersatzprodukts gegen den falschen Mehltau bei Reben und weitere Pflanzenkrankheiten.

fenaco und FiBL gehen eine strategische Partnerschaft ein. V.l.n.r: Michael Feitknecht, Leiter Departement Pflanzenbau fenaco; Markus Hämmerli, Leiter Forschungskooperationen fenaco; Martin Keller, Vorsitzender der Geschäftsleitung fenaco; Knut Schmidtke, Direktor Forschung, Extension, Innovation FiBL; Lucius Tamm, Direktor für Kooperationen und Leiter Departement für Nutzpflanzenwissenschaften FiBL. Foto: fenaco, Stefan Rüegg

FiBL-Mitarbeiterin Barbara Thürig prüft Pflanzenextrakte im FiBL-Labor. Foto: Marion Nitsch

FiBL-Mitarbeiter Mathias Ludwig testet einen neuen Stoff an den FiBL-Rebstöcken. Foto: Marion Nitsch

Beide Partner bringen ihr Wissen und ihre Erfahrung in die Projekte ein. Ziel der strategischen Partnerschaft ist es, gemeinsam marktfähige Lösungen für einen nachhaltigen Pflanzenschutz zu entwickeln. Die fenaco Genossenschaft unterstützt die Forschungskooperation mit einem jährlichen Beitrag von 150 000 Franken.

Aufbau auf bisheriger Zusammenarbeit

Bereits in der Vergangenheit haben die fenaco und das FiBL erfolgreich zusammengearbeitet. Etwa im Rahmen von «bas résidus», einem Projekt zur Reduktion von Pestizidrückständen auf Äpfeln. «Gemeinsam mit dem FiBL wollen wir massgeblich dazu beitragen, die Schweizer Land- und Ernährungswirtschaft noch nachhaltiger zu gestalten», begründet Martin Keller, Vorsitzender der Geschäftsleitung der fenaco, die Zusammenarbeit. «Es freut uns, dass wir nach der ETH Zürich und Agroscope nun auch mit dem FiBL eine strategische Forschungskooperation eingehen.»

Bei der Kooperation mit dem FiBL steht in einer ersten Phase der Bereich Pflanzenschutz im Fokus. Schädlinge, Krankheiten und Unkräuter richten enormen wirtschaftlichen Schaden an, sorgen für starke Ernteschwankungen und verursachen Foodwaste. «Der Pflanzenbau und die Beratung sind wichtige Kernkompetenzen beider Partner», sagt Knut Schmidtke, Direktor für Forschung, Extension & Innovation beim FiBL. «Wir ergänzen uns ideal. Das FiBL bringt die Expertise aus der Forschung mit, die fenaco den Bezug zum Markt.»

Marktfähige Produkte entwickeln

Konkret wollen das FiBL und die fenaco die Verbreitung nachhaltiger Anbausysteme über zwei Wege beschleunigen:

1. Im Rahmen von Projekten sollen die Forschungserkenntnisse des FiBL mit den Kompetenzen der fenaco in Bezug auf die Produktion, die Zulassung und den Vertrieb kombiniert werden. Gemeinsam sollen aus vielversprechenden Prototypen marktfähige Produkte entwickelt werden.

2. Um die Erträge ihrer Kulturen auf möglichst natürliche Art und Weise zu sichern, müssen Landwirtinnen und Landwirte eine Vielzahl von Massnahmen richtig kombinieren. Dies setzt viel Wissen und Erfahrung voraus. Dank der Partnerschaft können sich das FiBL und die fenaco noch enger vernetzen. Die Erkenntnisse aus der Forschung können so schnell und breit zu den Landwirtinnen und Landwirten gebracht werden.

Die gemeinsam entwickelten Lösungen richten sich an sämtliche nachhaltigen Anbausysteme. Sie sind für Betriebe im ökologischen Leistungsnachweis genauso gedacht wie für solche der Integrierten Produktion oder solche, die Biolandbau betreiben.

Ersatz von Kupfer als erstes gemeinsames Projekt

Kupfer spielt heute in der Landwirtschaft bei der Bekämpfung von Pflanzenkrankheiten eine grosse Rolle. Der Einsatz von Kupfer steht jedoch in der Kritik, weil sich dieses im Boden ansammelt und negative Auswirkungen auf Mikroorganismen haben kann. Auch im Aktionsplan Pflanzenschutz des Bundesrates wird es als Pflanzenschutzmittel mit besonderem Risikopotenzial identifiziert. Das FiBL betreibt seit 2011 in Zusammenarbeit mit dem Departement Pharmazeutische Biologie der Universität Basel ein Forschungsprogramm zur Entwicklung von Ersatzprodukten. Es wird vom Coop Fonds für Nachhaltigkeit, vom Bundesamt für Landwirtschaft und via EU-Projekte finanziert.

Bei einem Screening von mehr als 3500 Extrakten von Pflanzen und Mikroorganismen identifizierte das Forschungsteam mehrere Extrakte, die als Alternative zu Kupfer in Frage kommen. Für den bezüglich Wirkung und Wirtschaftlichkeit vielversprechendsten Extrakt wurde 2016 ein Patent eingereicht. Um ein Pflanzenschutzmittel auf dieser Basis zur Marktreife zu bringen, sind nun zahlreiche weitere Abklärungen in Bezug auf die Produktion, die Produktzulassung und die Vermarktung notwendig. Diese gehen das FiBL und die fenaco im Rahmen der neuen Partnerschaft gemeinsam an. Die Markteinführung eines Kupfer-Ersatzprodukts, welches voraussichtlich gegen den falschen Mehltau bei Reben und weitere Pflanzenkrankheiten eingesetzt werden kann, ist frühestens 2025 geplant.

Medienmitteilung von fenaco und FiBL vom 18. August 2020 (553.6 KB)


Weiterführende Informationen
Beitrag im SRF/Rendez-vous mit Lucius Tamm, FiBL und Michael Feitknecht, fenaco (Webseite SRF)
Die Grüne: Video-Interview mit Knut Schmidtke, FiBL, und Martin Keller, fenaco (Webseite die grüne)
Pflanzenschutz im Bioobstbau (Rubrik Obstbau)
Pflanzenschutz im Biogemüsebau (Rubrik Gemüsebau)

Hinweis: Dies ist eine tagesaktuelle Meldung. Sie wird nicht aktualisiert.

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