Mit einem Mix aus klassischen Methoden kann man eine Fruchtfolge aufbauen, die gut funktioniert. Im biologischen Landbau gibt es jedoch einige Besonderheiten, die in Zusammenhang mit den Bio-Richtlinien stehen.
Als klassische Massnahmen, die zu einer guten Landwirtschaftspraxis gehören, gibt es die Vielfalt an verschiedenen Ackerkulturen, die Anbaupausen und die Kunstwiese als Grundelement der Fruchtfolge. Hinzu kommen Begleitmassnahmen wie etwa reduzierte Bodenbearbeitung, organischer Dünger, Gründüngungen...
Die Ackerunkräuter berücksichtigen
Wer auf die biologische Produktion umstellt, verwendet keine Herbizide mehr. Es ist von Vorteil, wenn man die auf dem Betrieb vorkommenden Unkräuter bei der Planung der Fruchtfolge berücksichtigt. Wenn beispielsweise sehr viel Ackerfuchsschwanz wächst, ist es ratsam, eine Fruchtfolge mit vielen Frühlingskulturen zu wählen.
Sich der Düngersituation bewusst sein
Da der biologische Anbau von Zuckerrübe schwierig ist und die Preise dafür wenig attraktiv sind, verzichtet man normalerweise auf diese Kultur. Für den Raps, der anfällig ist für Schädlinge, empfiehlt sich, am Anfang der Umstellung eine beschränkte Fläche anzubauen. Dies erlaubt, diese Kultur ohne grosses finanzielles Risiko auszuprobieren. Aber man muss sich auch bewusst sein, dass diese nährstoffbedürftige Pflanze eine genügend grosse Menge an organischem Dünger braucht. Um die Zuckerrübe und den Raps in der Biofruchtfolge zu kompensieren, gibt es die Möglichkeit, mehr Körnerleguminosen (Eiweisserbse, Ackerbohne, Soja, etc., falls möglich in Mischkulturenform), anzubauen. So ist man weniger abhängig von Stickstoffzufuhren. Das ist insbesondere für Betriebe, die wenig oder gar kein Vieh halten, von Vorteil.
Interessante Kulturfolgen planen
Ein Beispiel: Nach dem Weizen folgen manchmal Körnermais oder Sonnenblumen. Nach diesen beiden Hackfruchtkulturen kann deren Stroh einen Mangel an Stickstoff im Boden bewirken. Das kann den Ertrag der Folgekultur erheblich einschränken. Hinzu kommt das Risiko der Mykotoxinen in einem Weizen, der auf Körnermais folgt. Folglich muss man unbedingt vermeiden, den Weizen nach dem Körnermais anzubauen. Idealerweise fährt man in der Furchtfolge mit einer Mischkultur aus einer Körnerleguminose und einem Getreide (zum Beispiel Ackerbohne-Hafer) fort. Danach kann man wieder Getreide anbauen, das dann vom Stickstoff profitiert, den die Körnerleguminosen zuvor im Boden gebunden haben. Folgende Fruchtfolgesequenz ist also denkbar: Weizen – Körnermais oder Sonnenblumen – eine Mischkultur aus einer Körnerleguminose und Getreide – Weizen. Die beiden Jahre ohne Weizen wirken dem Unkraut, das typischerweise im Weizen vorkommt, und den Fruchtfolgekrankheiten der Kultur entgegen. Das kann zur Folge haben, dass der zweite Weizen einen genügend hohen Anteil an Proteinen erzielen kann. Das ist insofern interessant, als dass ab 2016 biologisch produzierte Getreide auch nach dem Proteinanteil bezahlt werden.
Die Richtlinien der Bio Suisse
In den Bio Suisse Richtlinien gibt es Bestimmungen zur Fruchtfolge und zum Bodenschutz. Diese unterscheiden sich leicht von denjenigen vom ÖLN, sind aber vom Bundesamt für Landwirtschaft akzeptiert. Sie finden die Richtlinien unter folgendem Link:
Das gilt bei Bodenschutz und Fruchtfolge (auf dieser Internetseite)
MC