Während der zweiten Weideperiode (Juli – September) steigt das Risiko einer Infektion der weidenden Rinder mit Magen-Darm- und Lungen-Würmern. Auf Betrieben mit regelmässigem Weidegang ist jetzt deshalb vermehrt mit parasitären Problemen zu rechnen. Häufiger Einsatz von Entwurmungsmitteln (Anthelminthika) kann bei Magen-Darm-Würmern zu Resistenzen führen, welche die Wirksamkeit der Entwurmungsmittel stark vermindern. Oft ist eine Entwurmung der ganzen Herde nicht sinnvoll und nur in begründeten Fällen nötig, da hauptsächlich erstsömmrige Rinder sehr empfindlich auf einen Befall reagieren. Nach überstandener Magen-Darm-Wurm Infektion in der ersten Weidesaison wird in der Regel eine langanhaltende, körpereigene Abwehr aufgebaut.
Dies ist bei Lungenwurminfektionen so nicht der Fall. Zwar sind Rinder in der Lage, auch gegen Lungenwürmer eine körpereigene Abwehr aufzubauen, allerdings ist diese Abwehr zeitlich begrenzt (6 – 12 Monate). Wenn längere Zeit kein Kontakt mit Lungenwürmern möglich war (zum Beispiel Stallhaltung), können die Rinder diese Immunität wieder verlieren. Hinsichtlich Lungenwürmer gilt daher, dass Infektionen auch bei schon öfter geweideten Tieren auftreten können. Husten kann ein Anzeichen für eine Lungenwurm-Infektion sein.
Eine Überwachung dieser Tiere kann anhand von Kotprobenuntersuchungen erfolgen. Sammelkotproben geben einen ersten Überblick der Parasitenbelastung in der Herde. Am FiBL werden Kotproben untersucht und entsprechende Empfehlungen abgegeben. SW
Informationen zur Parasitenkontrolle und Diagnostik erhalten Sie auf der Seite
Parasitenkontrolle (Rubrik Rindvieh)
oder bei Steffen Werne (Kasten rechts)
Weitere Informationen zu Weide und Parasiten
Mit gezieltem Weide-Umtrieb Parasitenbefall reduzieren (Rubrik Rindvieh)