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Milchvieh: Ganzheitliches Verfahren bei der Körperkonditionsbeurteilung bietet Vorteile

Meldung  | 

Zusätzlich zur Körperkonditionsbeurteilung wurde die Rückenfettdicke mittels Ultraschall gemessen (Foto: © FiBL, Thomas Alföldi

Eine Studie des FiBL zeigt, dass die Körperkonditionsbeurteilung unter Berücksichtigung des Gesamteindrucks der Kuh eine genauere Schätzung der Rückenfettdicke liefert als das strikte Vorgehen unter weitest gehender Ausschaltung der subjektiven Komponente.

Die Körperkonditionsbeurteilung ist eine Methode zur Schätzung des Energieversorgungszustandes beim Milchvieh. Hierzu wird die Fettauflage an festgelegten Körperregionen beurteilt. Die Methode ist für den Landwirt ein wichtiges Instrument um Gesundheits- und Fruchtbarkeitsrisiken frühzeitig zu erkennen und vorzubeugen. Die Körperkonditionsbeurteilung steht jedoch auch in der Kritik, zu subjektiv zu sein und daher keine wiederholbaren und vergleichbaren Ergebnisse zu erzielen.

Im Rahmen einer am FiBL durchgeführten Studie wurden zwei verschiedene Verfahren der Körperkonditionsbeurteilung miteinander verglichen, um zu untersuchen, ob eine offene, durch subjektive Wahrnehmung geprägte Anwendung gegenüber einer streng formalisierten und objektiven Herangehensweise Nachteile mit sich bringt.

Die beiden angewendeten Beurteilungsverfahren (iBCS1 und dBCS2) beruhen auf dem am FiBL etablierten Flussdiagramm zur Körperkonditionsbeurteilung3. Das Flussdiagramm leitet den Beurteiler jeweils zur nächst zu bewertenden Körperregion und es wird so lange verfolgt, bis eine endgültige Körperkonditionsnote feststeht. Die Skala der Boniturnoten reicht von 2 bis 5 mit Zwischenschritten von 0.25 Einheiten. Tiere mit einer Boniturnote von 2 sind stark abgemagert, mit einer 5 hochgradig verfettet.

Beim iBCS1 wurden alle Körperregionen unabhängig voneinander und ohne Verfolgung des Flussdiagramms verbal beurteilt, die finale Note wurde anschliessend dem Flussdiagramm folgend am Computer berechnet. Dadurch wurde die Methode so objektiv wie möglich gehalten.

Für den dBCS2 wurde das Flussprogramm direkt im Stall angewendet. Im Gegensatz zum iBCS wurde während des Beurteilungsprozesses der subjektive Gesamteindruck der Kuh berücksichtigt und beeinflusste so die Boniturnote.

Ziel der Studie war es zusätzlich, Körperregionen zu identifizieren, deren Beurteilung besondere Probleme birgt. Die Studie wurde an 1111 Milchkühen der Rasse Schweizer Braunvieh auf 40 Betrieben durchgeführt. Als Vergleichsmethode zur Körperkonditionsbeurteilung wurde die Rückenfettdicke mittels Ultraschall gemessen. Es konnte gezeigt werden, dass der ganzheitliche Ansatz des dBCS unter Berücksichtigung des Gesamteindrucks der Kuh beim Beurteilungsprozess eine genauere Schätzung der Rückenfettdicke liefert als das strikte Vorgehen des iBCS unter weitest gehender Ausschaltung der subjektiven Komponente. Die grössten Beurteilungsprobleme wurden bei den Sitzbeinhöckern festgestellt. An dieser Körperregion wurden mehr als 60 Prozent der Kühe falsch beurteilt. Auch hier erwies sich jedoch die Einbeziehung des Gesamteindrucks der Kuh als gut geeignet, um Fehlbeurteilungen auszugleichen. Die Herangehensweise mit Berücksichtigung des Gesamteindrucks der Kuh bietet insbesondere dann Vorteile, wenn die zu beurteilenden Tiere vom Typ her sehr unterschiedlich sind oder das Alter innerhalb der Herde stark variiert. AI

1 iBCS: independent Body Condition Scoring (ohne Berücksichtigung des subjektiven Gesamteindrucks der Kuh)

2 dBCS: dependent Body Condition Scoring (mit Berücksichtigung des subjektiven Gesamteindrucks der Kuh)

3 Die «Anleitung zur Körperkonditionsbeurteilung» mit der Bestellnummer 1414 kann gratis heruntergeladen oder als laminierte Tafel für Fr. 2.50 bezogen werden:

Anleitung zur Körperkonditionsbeurteilung (FiBL-Shop)

Hinweis: Dies ist eine tagesaktuelle Meldung. Sie wird nicht aktualisiert.

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