Biofarm hat seit kurzem den neuen Standort in Huttwil bezogen – wie lief der Umzug und wie waren die ersten Wochen im neuen Gebäude?
Hans-Ulrich Held: Der Umzug lief dank sehr guter Vorausplanung, der tatkräftigen Mithilfe aller MitarbeiterInnen und dem gut organisierten Zügelunternehmer super! Ausserdem erhielten wir noch Zügelhilfe von unserer Geschäftspartner Bio Partner in Seon.
Die ersten Wochen haben gezeigt, dass die Investition in moderne und ansprechend gestaltete Arbeitsräume sich direkt auf das Arbeitsklima und die Produktivität auswirkt. Die neuen Räumlichkeiten bieten nicht nur ausreichend Platz für zukünftiges Wachstum, sondern tragen auch zu einer angenehmen und inspirierenden Arbeitsatmosphäre bei.
Was bedeuten die neuen Räumlichkeiten für die Zukunft von Biofarm?
Für uns bedeutet das in erster Linie einmal sehr viel mehr Platz. Wir können unsere mittlerweile fünf Aussenlager auf Huttwil verlegen. Die Abfüllräume sind grosszügiger, wir verfügen über einen grosses Hochregallager, Kühlraum und einen Tiefkühlraum. Ziel ist ganz klar Effizienzsteigerung und eigene Energieproduktion vom Dach und Fassaden.
Insgesamt stellen die neuen Räumlichkeiten nicht nur eine logistische und technische Aufrüstung dar, sondern auch einen strategischen Schritt in Richtung Zukunft und Umweltbewusstsein bei Biofarm.
Am Tag der offenen Tür kann das neue Gebäude besichtigt werden - was erwartet die Besucherinnen und Besucher?
Zu viel möchten wir natürlich nicht verraten. Es ist ein ganzer Blumenstrauss an Attraktionen: Wir wollen alle ansprechen: Produzierende, Endkonsument*innen, Verarbeitende, Geschäftspartner, die Menschen aus der Region, unsere Genossenschafter*innen, die Handwerker*innen, welche eine tolle Arbeit beim Neubau geleistet haben und selbstverständlich auch unsere Mitarbeitenden.
Nebst Besichtigung des Gebäudes und des neuen Ladens werden sicher die Kurzvorträge zu der Energiegewinnung und -speicherung, der Architektur, Lagerbewirtschaftung und Abfüllung interessant sein. Und nicht zu vergessen ist die Festwirtschaft, wo feine biologisch produzierte Köstlichkeiten angeboten werden.
Gibt es besondere Programmpunkte, die für Bäuerinnen und Bauern interessant sein könnten?
Wir werden speziell für unsere Produzent*innen eine Lounge einrichten, wo sie sich mit Gleichgesinnten und unseren Biofarmexpert*innen austauschen können. Dann gibt es spezielle Infostände zu unseren Ackerkulturen und Obst.
Wie unterstützt Biofarm die Landwirtinnen und Landwirte konkret vom Anbau bis zur Vermarktung?
Zwei Mal jährlich verschicken wir einen Brief, wo wir den Produzierenden mitteilen, welche Produkte auf dem Markt gesucht sind. Zum Teil organisieren wir spezielles Saatgut oder geben Anbautipps, wenn eine Kultur misslang und eine Alternative gefunden werden muss. Übers Jahr verteilt organisieren wir Flurgänge und Schulungen, wo sich Interessierte austauschen können.
Welche Kulturarten oder Produktbereiche haben in den letzten Jahren besonders an Bedeutung gewonnen?
Imagemässig nicht unbedingt, aber gewinnmässig sicher die Hülsenfrüchte wie Linsen, Bohnen, Kichererbsen und Co. Alle Produkte rund um Hafer wie Flocken, Müesli aber auch besonders der Haferdrink boomen. Bei der Hirse und Buchweizen müssen wir den Bekanntheitsgrad noch stärken und auf die Klimaresistenz hinweisen.
Welche Herausforderungen begegnen Ihnen aktuell bei der Vermarktung?
Die Vermarktung unserer Schweizer Bioprodukte, insbesondere der hochwertigen Schweizer Knospe-Produkte, stellt uns derzeit vor einige Herausforderungen. Die Importknospe oder EU-Bio reicht bei vielen Verarbeitenden und den Grossisten meistens.
Gibt es ein Produkt aus dem Biofarm-Sortiment, das Ihnen persönlich besonders am Herzen liegt – und wenn ja, warum?
Da ich selber Biobauer in Heimiswil bin gehört klar der Dinkel zu meinen Favoriten. Die Sorten von Biogetreidezüchter Peter Kunz, wie zum Beispiel der Edelweisser gedeihen auf meinem Emmentaler Boden besonders gut.
Interview: Corinne Obrist, FiBL
Weiterführende Informationen
Flyer Tag der offenen Tür (54.0 KB)
Biofarm (biofarm.ch)