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Pflügen auf zehn Zentimeter Tiefe

Entscheidet sich ein Betriebsleiter bei der Bodenbearbeitung für eine konsequente Mulchsaat, kann der Kustwiesenumbruch bei feuchter Witterung ein Problem darstellen. Viele Betriebe, die stark auf Mulchsaat setzen, greifen daher beim Umbruch immer noch auf den Pflug zurück. Ein Kompromiss zwischen pflugloser Mulchsaat und dem konventionellen Pflügen auf 18-30 Zentimeter stellt die wendende Bodenbearbeitung auf zehn Zentimeter dar. Falls nötig, kann diese Art der Bodenbearbeitung auch für den Umbruch einer Zwischenfrucht oder für die Stoppelbearbeitung auf stark verunkrauteten Parzellen Anwendung finden.

Schälpflüge eignen sich grundsätzlich gut für eine flache, wendende Bodenbearbeitung. Sie verfügen in der Regel über sehr kurze Riester mit einem steilen Anstellwinkel. Aufgrund dieser Bauweise resultiert das Arbeitsbild eines Schälpfluges in einer Kombination aus Wenden, Mischen und Verschütten. Ursprünglich wurden die Schälpflüge für die Stoppelbearbeitung und nicht für den Kunstwiesenumbruch konzipiert und verfügen daher über keine Vorschäler.

Moderne konventionelle Pflüge können, wenn sie richtig ausgestattet sind, ebenfalls die maximale Arbeitstiefe von zehn Zentimeter einhalten. Wichtig ist bei einem solchen Pflug, dass er über ein Stützrad und lange Riester verfügt. Diese garantieren eine exakte Tiefenführung und eine vollständige Wendung. Spezielle Meissel mit besonders gutem Einzug (z.B. abgewinkelt und gut geschliffen) und Scharen mit einem flachen Angriffswinkel sind von Vorteil. Bei Vario-Pflügen kann die Schnittbreite sehr einfach verstellt werden, was das Pflugbild beim flachen Wenden sehr stark beeinflusst. Der Einsatz der Vorschäler ist bei den meisten Pflugmodellen bei einer Arbeitstiefe von zehn Zentimeter nicht möglich.

Bearbeitung bei optimaler Bodenfeuchtigkeit

Egal ob man das flache Pflügen mit einem Schälpflug oder mit einem konventionellen Pflug in Angriff nimmt: Wichtigste Voraussetzung für den Erfolg ist, dass die Bearbeitung bei guten Bodenbedingungen, also bei optimaler Bodenfeuchtigkeit stattfindet. Ist der Boden zu nass, können Verdichtungsschäden entstehen. Ist der Boden aber bereits zu trocken, haben die meisten (Schäl-)Pflüge Probleme mit dem Einzug, weisen eine unregelmässige Tiefenführung auf und springen oft aus der Furche.

Auch bei optimalen Bodenbedingungen erreicht man aufgrund der fehlenden Vorschäler und der geringen Arbeitstiefe kaum je einen gleich "sauberen Tisch" wie beim konventionellen Pflügen auf 18-30 Zentimeter. Einzelne Grasbüschel und Unkräuter werden nicht vollständig vergraben und wachsen daher rasch wieder an. Im Vergleich zu einer nicht wendenden Bodenbearbeitung bietet jedoch das flache Wenden den Vorteil, dass mit nur einem Durchgang ein Grossteil der Grasnarbe eingearbeitet werden kann und auch bei feuchten Bedingungen abstirbt. Wenn möglich sollte nach dem flachen Pflügen gewalzt und vierzehn Tage zugewartet werden bevor man mit der Saatbettbereitung beginnt. Auf diese Weise sterben die vergrabenen Pflanzenteile ab und wachsen nicht wieder an, falls sie beim Eggen wieder an die Oberfläche gebracht werden. Django Hegglin

 

Letzte Aktualisierung dieser Seite: 25.01.2023

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