Nach einer pflanzenbaulich herausfordernden Saison 2021, brachte das Jahr 2022 eine willkommene Abwechslung: Die Reben stehen gut da, der Krankheitsdruck war vielerorts gering. Die vielen Sonnenstunden haben ihre Spuren hinterlassen, die Trockenheit macht insbesondere Junganlagen und niederschlagsarmen Regionen zu schaffen.
Die Kirschessigfliege mag es warm und feucht
Durch die Hitzeperioden sind die Fahnen bezüglich Kirschessigfliege auf Halbmast. Die Wetterbedingungen in den kommenden Wochen sind entscheidend, feucht-warme Bedingungen können eine rasche Vermehrung begünstigen. Es gilt die Reben bezüglich Eiablagen im Blick zu behalten. Bei frühreifen und anfälligen Sorten ist eine Behandlung mit Kaolin ab dem Farbumschlag bis zur Reife wichtig.
Wespen sind an ihrem Jahres-Höhepunkt
Gegensätzlich dazu erreichen die Wespen ihre Hochsaison, das warme Frühjahr bot optimale Entwicklungsbedingungen. Die attraktiven frühreifen und aromatischen Sorten können mit Seitennetzen oder Massenfallen geschützt werden.
Warme Nächte tragen zum Abbau von Säuren bei
Die warmen Bedingungen im Frühjahr führten zu einer rasanten Rebentwicklung, welche durch die anhaltende Trockenheit gebremst wurde. Hinsichtlich der Ernte und der Weinbereitung sollten, neben den Mostgewichten, auch die Säurewerte beobachtet werden: Warme Nächte sorgen für einen schnellen Abbau.
Die Witterung der nächsten Wochen ist entscheidend, doch der allgemein gute Zustand lässt positiv Richtung Ernte blicken.
Linnéa Hauenstein, FiBL
Weiterführende Informationen
Biorebbaubulletin (Rubrik Pflanzenschutz)
Resistente Rebsorten für einen ökologischen Anbau (Rubrik Pflanzenbau)
Begrünung und Stickstoffversorgung in biologischen Rebbergen (Rubrik Pflanzenbau)