Biohonig
Das Angebot an Honig generell unterliegt grossen jährlichen Schwankungen und ist nebst dem Einfluss von klimatischen und meteorologischen Faktoren insbesondere durch die Verbreitung, Häufigkeit und Vielfalt an Blühpflanzen, aber auch durch Schädlinge, Krankheiten und Pestizide limitiert. Dies gilt auch für Bio Knospehonig. Das Angebot an Knospehonig konnte in den vergangenen Jahren (primär über Umstellung von konventioneller zu Bioproduktion) laufend erhöht werden. Im Jahr 2020 produzierten rund 300 Betriebe Knospehonig und rund 50 weitere befanden sich in Umstellung. Über die Hälfte der Knospe-Imker und Knospe-Imkerinnen sind sogenannte landlose Imker, also solche, die keinen eigenen landwirtschaftlichen Betrieb führen.
Aktuelle Marktsituation
Schweizer Bio Knospehonig ist gefragt. Aufgrund der Corona-Pandemie im 2020 hat die Nachfrage nach Schweizer Produkten sowie auch Bio Produkten stark angezogen, wovon insbesondere der Absatz von Schweizer Biohonig profitiert hat.
Dank der langen Haltbarkeit und Lagerfähigkeit sowie auch der im Vergleich zu anderen Produktgruppen geringeren Preissensibilität der Konsumierenden, bestehen gute Perspektiven in der Direktvermarktung. Der Detailhandel verzeichnet in den vergangenen Jahren steigende Absatzmengen und ist an einem weiteren Ausbau interessiert. Trotz steigender Produktionsmengen kann die Nachfrage nicht mit Schweizer Knospehonig allein gedeckt werden und es wird ergänzend aus Bulgarien importiert.
Coop möchte das Marktpotenzial in den nächsten Jahren verstärkt nutzen und unterhält zusammen mit dem FiBL ein Beschaffungsprojekt für Schweizer Knospehonig.
Seit 2012 hat die Migros einen flüssigen Schweizer Biohonig im Sortiment. Dieser ist bei der Kundschaft äusserst beliebt, was sich auch in den positiven Verkaufszahlen widerspiegelt. Als Alternativen führt die Migros auch je einen flüssigen und cremigen Migros Bio Blütenhonig aus ausländischem Ursprung und Honig der Marke Alnatura.
Unter dem Namen Api-Center baut Fenaco ein Kompetenzzentrum für Bestäubung und einen Handel mit Imkereiartikeln auf. Fenaco will damit die Schweizer Imkerei fördern.
Akteure
Über folgende Kanäle wird Biohonig vermarktet:
- Ein Grossteil der rund 350 Knospe-Honigproduzenten betreibt Direktvermarktung
(Produzentensuche auf knospehof.ch oder Easy-Cert möglich) - BioPartner
- Narimpex
Ihre Kontakte zum Detailhandel:
Philipp Böni
Purchasing Manager Frühstück
Hauptsitz
Thiersteinerallee 14
Postfach 2550
4002 Basel
Tel: +41 61 336 70 75; E-Mail
Karin Greutmann
Einkäuferin Frühstück
Limmatstrasse 152
8031 Zürich
Tel. +41 58 570 10 72; E-Mail
Vermarktung in der Umstellzeit
Ein Jahr dauert die Umstellung von konventioneller Imkerei auf Knospehonig. Bei schrittweiser Umstellung muss der Wabenbau spätestens nach drei Jahren rückstandsfrei sein. Das dafür notwendige Auswechseln des Wachses ist wichtiger Bestandteil der Umstellung.
Achtung: Zwar müssen sämtliche Anforderungen vollständig eingehalten, doch muss während der gesamten Umstellungszeit der Honig weiterhin konventionell vermarktet werden.
Wichtige Links
- Merkblatt «Anforderungen an die Bioimkerei»
- Merkblatt «Varroakontrolle in der Bioimkerei»
- Filmserie: Bioimkerei im Jahresverlauf
- Videobericht: Bienengesundheit - Tagung der Arbeits-Gruppe Naturgemässe Imkerei (AGNI)
- Bienenhaltung: Die Methode bringt den Erfolg
- Nur starke Bienenvölker bringen viel Frühjahrsblütenhonig
- Desinfektionsmittel bei Faul- und Sauerbrut
- Bienen: Antibiotika-Einsatz gegen Feuerbrand zwingt Imker zum Handel
Letzte Aktualisierung dieser Seite: 09.02.2021