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Selektive Entwurmung bei Pferden - das Laborangebot des FiBL

Die Entwurmung von Pferden erfolgt auch auf Biobetrieben immer noch häufig «nach Plan». Diese Praxis, die meist bei Pensionspferden zum Zug kommt, entspricht nicht den Vorgaben des Biolandbaus, wonach Tiere nur nach Nachweis eines Erregers behandelt werden dürfen. Zudem beschäftigen zunehmende Resistenzen gegen Entwurmungsmittel und deren negative Auswirkungen auf Bodenlebewesen gerade auch umweltbewusste Bäuerinnen und Bauern.

Anstelle der bisherigen Entwurmungspraxis empfiehlt sich deshalb die «selektive Entwurmung», welche auf den Ergebnissen tierindividueller Kotuntersuchungen im Labor beruht.

Der Befall mit Darmparasiten kann von Tier zu Tier stark variieren. Die meisten Pferde entwickeln eine gute Immunität gegen die Kleinen Strongyliden, welche die wichtigsten Darmparasiten der Pferde darstellen. Sie weisen deshalb nur einen sehr geringen Befall auf. Etwa zwanzig Prozent der Pferde werden hingegen stärker von den Kleinen Strongyliden befallen und sollten entwurmt werden.

Vorteile der selektiven Entwurmung
Eine selektive Entwurmung hat einige Vorteile:

  • Die meisten Pferde können geschont werden.
  • Die Wirksamkeit der Entwurmungsmittel wird erhalten.
  • Die Ausscheidung von Entwurmungsmitteln mit dem Kot wird minimiert. Dies reduziert die negativen Auswirkungen der Parasitenregulierung auf die Bodenlebewesen.
  • Die Verringerung der Anzahl Behandlungen spart Kosten.
  • Die selektive Entwurmung entspricht den Anforderungen des Biolandbaus.

Ablauf und zeitliches Vorgehen
Der «Mc Master»-Test liefert zuverlässige Informationen für den Entscheid, ob ein einzelnes Pferd mit einem bestimmten Entwurmungsmittel behandelt werden soll oder nicht. Im ersten Untersuchungsjahr sind vier Untersuchungen nötig:

  1. Beginn Weidesaison
  2. Frühsommer
  3. Frühherbst
  4. Winter

Ab dem zweiten Jahr kann die Anzahl Untersuchungen in der Regel reduziert werden. Einmal pro Jahr wird zudem in einer Larvenkultur das Spektrum der Parasiten bestimmt.

Behandlung und Untersuchungen
Bei empfohlener Entwurmung wird das geeignete Medikament zusammen mit dem Bestandestierarzt oder der Bestandestierärztin ausgewählt. Auf jede Behandlung folgt eine Kontrolluntersuchung zur Abklärung allfälliger Resistenzen gegen das eingesetzte Entwurmungsmittel.

Diese Methode entspricht in idealer Weise den Anforderungen des Biolandbaus. Das FiBL bietet deshalb ein Parasitenüberwachungsprogramm für Pferde an, welches Biobetrieben ermöglicht, die Entwurmung der Pferde nach dem Grundsatz «so wenig wie möglich – so viel wie nötig» durchzuführen.

Veronika Maurer, FiBL
 

Weiterführende Informationen

 

Letzte Aktualisierung dieser Seite: 30.03.2017

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