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Das Potenzial der Böden schützen und nutzen

Meldung  | 

Im Februar fand bei Agroscope in Zürich der Stakeholder-Workshop «Das biologische Potenzial der Böden schützen und nutzen» statt. Rund hundert Teilnehmende fanden zusammen, um die Rolle der Bodenlebewesen für den Planeten und die Landwirtschaft sowie für gegenwärtige Schutz- und Fördermassnahmen zu diskutieren.

Die Resultate ergaben: Unterhosen in Privatgärten wurden am meisten abgebaut, Rasenflächen zeigten die geringste bodenbiologische Aktivität und Agrarflächen befanden sich dazwischen. Foto: Agroscope, Gabriela Brändle

Organisiert wurde der Workshop im Rahmen des Projektes «Beweisstück Unterhose», in dem Forschende von Agroscope und der Universität Zürich zusammen mit tausend Teilnehmenden aus der gesamten Schweiz die Aktivität von Bodenlebewesen anhand vergrabener Unterhosen untersucht hatten.

So gab der erste Beitrag von Franz Bender (Agroscope & UZH) einen Überblick über die aktuellen Resultate des Projektes. Diese zeigten, dass Unterhosen in Privatgärten am meisten abgebaut wurden. Rasenflächen zeigten die geringste bodenbiologische Aktivität und Agrarflächen befanden sich dazwischen. Die Aktivität und Diversität von Bodenmikroorganismen wurden durch eine Mischung von abiotischen Bodenparametern, sowie Bewirtschaftungspraktiken bestimmt.

Es folgte ein Beitrag aus der Praxis, in welchem Alfred Grand, Landwirt und Unternehmer aus Österreich seine Arbeiten mit Regenwürmern und Komposttees vorstellte und Beispiele präsentierte, wie man Bodenlebewesen erfolgreich für sich arbeiten lassen kann. In eindrücklichen Videos zeigte er, wie die Einarbeitung organischen Materials in den Boden, sowie die Wasserinfiltration durch Regenwürmer gefördert wurde.

Elena Havlicek von der Sektion Boden des Bundesamts für Umwelt gab einen Einblick in die Schweizer Umweltgesetzgebung zum Thema Boden und die Bodenstrategie Schweiz. Sie zeigte auf, wie die existierende Gesetzgebung zwar die Bodenbiologie und ihren Schutz erwähnt, jedoch unpräzise formuliert ist und somit keine gezielten Massnahmen zu ihrem Schutz ermöglicht.

Die Nationale Bodenstrategie hat das Ziel, Böden samt ihrer Biologie langfristig zu erhalten. Es zeigt sich jedoch, dass die Datenlage zur Bodenbiologie und ihrer Diversität in der Schweiz momentan nicht ausreicht, um konkrete Massnahmen und Gesetze auf den Weg zu bringen. Die Bedeutung der Kommunikation wurde hervorgehoben, nicht nur als Werkzeug zur Bewusstseinsbildung, sondern auch als Werkzeug zur Transformation und Umsetzung: Die verschiedenen Stakeholder müssen ihr Wissen in eine gemeinsame Sprache übersetzen, um einen Dialog führen zu können.

Marcel van der Heijden (Agroscope & UZH) präsentierte aktuelle Ergebnisse zu den Effekten von Pflanzenschutzmitteln auf Bodenorganismen. Während einige Bakterienarten durch Pflanzenschutzmittel in ihrem Auftreten gefördert wurden, zeigte sich auch deutlich, dass das Auftreten und die Funktionen nützlicher Mykorrhizapilze, die der Pflanze Nährstoffe und Wasser zur Verfügung stellen, durch den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln verringert werden können. Daher stand die Frage im Raum, ob wir durch gegenwärtige landwirtschaftliche Praktiken langfristig das Potenzial der Bodenlebewesen gefährden, wichtige Ökosystemdienstleistungen zu erbringen.

Franz Bender, Agroscope

Weiterführende Informationen

Workshop-Zusammenfassung (209.7 KB)
Resultate des Projektes (Webseite von Agroscope)
Beweisstück Unterhose (Projekt-Website)

Hinweis: Dies ist eine tagesaktuelle Meldung. Sie wird nicht aktualisiert.

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